Ehetherapie: Hilfreiche Tipps für Beziehungsprobleme

Diplom-Psychologe, Psychotherapeut, Paartherapeut, Supervisor, Coach
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Prof. Dr. Ludwig Schindler
Diplom-Psychologe, Psychotherapeut, Paartherapeut, Supervisor, Coach
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Tipps für die Entscheidung für eine Ehetherapie

Wer heiratet, hat große Hoffnungen. Frischvermählte stellen sich auf ein gemeinsames Leben voller Liebe, Zusammenhalt und Nähe ein, „bis dass der Tod uns scheidet“.

Und dann? Der Alltag (d.h. die Organisation von Haushalt, Beruf, Finanzen, Freizeit, Ursprungsfamilien, Kindererziehung o.a.) stellt jede Beziehung vor Herausforderungen. Nicht selten kommt es früher oder später zu Krisen. Wohlwollen und Respekt nehmen ab - Genervtheit und Unzufriedenheit zu. Beide Partner werden dünnhäutiger. Kleinigkeiten führen zum Streit. Das Interesse am Anderen wird weniger, das Gefühl der Verbundenheit schwächer. Keiner fühlt sich mehr gesehen, geschätzt, geliebt. Beide suchen die Schuld dafür beim anderen. 

Wenn das Zusammensein zunehmend mehr Frust als Freude bereitet, denken viele Paare eines Tages an Trennung und Scheidung... Oder - glücklicherweise! - auch (bzw. erst einmal) an Ehetherapie und Paarberatung.

Wie schaut es bei Ihnen aus? Stehen Sie gerade an einem ähnlichen Punkt?

  • Sind Sie nicht mehr glücklich mit Ihrem Miteinander, so, wie es sich in letzter Zeit entwickelt hat?
  • Wissen Sie aktuell nicht, wie es weitergehen soll?
  • Fragen Sie sich, welche Art von Unterstützung in Ihrer persönlichen Situation die richtige sein könnte?

Im Folgenden werden wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Beratungsangebote und Ehetherapie beantworten, damit Sie die passende Entscheidung für sich treffen und konkrete weitere Schritte einleiten können:

  • Wann ist eine Ehetherapie sinnvoll?
  • Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
  • Wer bietet Ehetherapien an?
  • Was passiert dort?
  • Welche Kosten kommen auf einen zu?

Verliebt, verlobt, verheiratet... – geschieden?

Die Scheidungsraten in Deutschland schwanken zwischen 30 und 50 Prozent

Sollten Sie sich aktuell mit dem Thema Trennung & Scheidung beschäftigen, sind Sie damit nicht alleine: Die Scheidungsraten in Deutschland schwanken zwischen 30 und 50 Prozent – demnach wird inzwischen jede zweite bis dritte Ehe geschieden.

Eine Scheidung bleibt niemals folgenlos: Psychologische Studien zeigen, dass Betroffene eine Ehescheidung zu den am stärksten belastenden Ereignissen ihres Lebens zählen - mit oft langwierigen Folgen. Es wird als massiver Stress erlebt, die Trennung durchzuziehen und sich auf eine neue Lebenssituation einzustellen. Vor, während und nach einer Scheidung haben viele der Betroffenen mit psychischen und/oder körperlichen Problemen zu kämpfen.

Eine Trennung bringt viele Herausforderungen mit sich. Als besonders schwerwiegend empfinden die meisten Trennungs-Paare - bei allen emotionalen Problemen - auch das Thema Finanzen. Neben den hohen Kosten für den Scheidungsprozess muss eine Aufteilung gemeinsamer Besitztümer und die Vereinbarung von Verbindlichkeiten und Zuständigkeiten ausgehandelt werden. Das ist nicht nur mühsam, sondern auch seelisch belastend.

  • Kann einer von beiden weiterhin in der ehemals gemeinsamen Wohnung leben – und wenn ja, wer?
  • Wer ist für wen in welcher Höhe unterhaltspflichtig?
  • Wer bekommt das Sofa, an dem beide hängen, wer den maßgeschneiderten Tisch? 
    usw. usw.

Noch viel komplizierter wird es, wenn Kinder (oder auch ein geliebtes Haustier, wie z.B. ein Hund) im Spiel sind. Wie wird das Sorgerecht aufgeteilt? Wer sieht die Kinder wann und wie oft? Wo werden die Kinder ihren Lebensmittelpunkt haben? Wie können Trennung und Neustart so organisiert werden, dass die Sprösslinge möglichst wenig darunter leiden?

Eine Scheidung darf niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Deshalb sollte sich kein Paar vorschnell für eine finale Trennung entscheiden. Denn auch, wenn schon seit längerem eine satte Beziehungskrise bestehen sollte: Für die allermeisten Paare empfiehlt es sich, der Gemeinsamkeit (insbesondere dann, wenn Kinder im Spiel sind) noch einmal eine echte Chance zu geben. Es lohnt sich in jedem Fall, einen beherzten Versuch zu starten, die Ehe (und ggf. die Familie) zu retten, selbst, wenn die Entscheidung am Ende sein sollte, den weiteren Weg nicht mehr gemeinsam als Paar zu gehen. Aber es ist für die eigene Stimmigkeit und Lebenszufriedenheit von größter Bedeutung, später niemals mit nagenden inneren Stimmen kämpfen zu müssen à la:

  • "Hätten wir es nicht doch besser noch einmal probieren sollen...?"
  • "Haben wir zu schnell aufgegeben?"
  • "Ginge es uns und unseren Kinder jetzt viel besser, wenn wir uns damals noch einmal zusammengerauft hätten?"
    usw.

Professionelle Paarberatung ist u.a. genau hierfür da: Klarheit zu bekommen, um die für sich bestmögliche Entscheidung zu treffen. Eine intensive Form von Beratung in Beziehungskrisen ist dabei die Ehetherapie.

Wann ist eine Ehetherapie sinnvoll?

Grundsätzlich sind Ehetherapien immer dann zu empfehlen, wenn ein Ehepaar mit Beziehungsproblemen konfrontiert ist, die es alleine nicht lösen kann. Insbesondere dann, wenn die Konflikte schon länger andauern, es in der Kommunikation ungut hakt und (mindestens) einer von beiden ernsthaft über eine Scheidung nachdenkt, ist es allerhöchste Zeit für professionelle Hilfe.

Wann ist eine Ehetherapie sinnvoll?

Eine Eheberatung eignet sich allerdings nicht nur als letztes Mittel, wenn die Beziehung schon kurz vor dem Aus steht – obwohl viele Paare sie erst dann für sich in Betracht ziehen. Es ist weitaus sinnvoller, dass ein professioneller Berater zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die Chance erhält, konstruktiv einzugreifen - nämlich dann, wenn die Probleme noch nicht festfahren und die Streitigkeiten noch nicht eskaliert sind.

Studien belegen, dass ein früherer Therapiebeginn die Erfolgsaussichten erhöht und die Behandlungsdauer verringert. Je mehr Ressourcen ein Paar noch hat, desto leichter und konstruktiver lässt sich die Beziehung in eine positive Richtung verändern. Solche hilfreichen Ressourcen sind beispielsweise prinzipielles Wohlwollen, Erinnerungen an schöne gemeinsame Erlebnisse, liebevolle Gefühle etc.

Ist es bei uns schon zu spät?

Möglicherweise halten in Ihrer Ehe die Konflikte schon sehr lange an oder nehmen immer mehr an Fahrt auf. Möglicherweise fällt es Ihnen dadurch ziemlich schwer, noch irgendetwas Positives in Ihrer Beziehung zu entdecken. Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass die Probleme, die Wut aufeinander oder die Anspannung bereits alle angenehmen Erlebnisse und Gefühle verdrängt haben. Vielleicht fragen Sie sich, ob es im Falle Ihrer eigenen Ehe schon zu spät ist für eine Ehetherapie.

Um diese Frage für sich beantworten zu können, ist es wichtig, den Ist-Zustand Ihrer Beziehung möglichst objektiv zu betrachten. Machen Sie dazu den (kostenlosen & wissenschaftlich fundierten) PaarBalance-Beziehungstest (Dauer ca. 10 Minuten). Dadurch gewinnen Sie einen umfassenden Überblick über Ihre Stärken und Herausforderungen als Paar.

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Welche Voraussetzungen müssen für eine Ehetherapie erfüllt sein?

Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Ehetherapie ist: Beide können sich prinzipiell vorstellen, zusammenzubleiben. Liegt einem von beiden nichts mehr an der Partnerschaft, kann auch die beste Ehetherapie der Welt die Beziehung nicht mehr retten.

Beide Partner müssen bereit dazu sein, in die Beziehung zu investieren und die eigenen Einstellungen und Verhaltensmuster unter die Lupe zu nehmen.

An (fast) allen Problemen in Beziehungen hat nämlich das Verhalten beider Partner seinen Anteil. Daher ist es wichtig, dass beide offen dafür sind, eingefahrenen Verhaltensmuster zu verändern und Neues auszuprobieren. Beide Eheleute müssen also das Einsehen haben (bzw. nach und nach entwickeln), dass jeder seinen Beitrag zur Rettung der Ehe leisten muss. Nur so kann eine Beziehung auf Augenhöhe geführt werden.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Ehetherapie erfüllt sein?

Doch selbst, wenn einer der beiden Ehepartner noch an destruktiven Verhaltensweisen festhält, bedeutet das nicht automatisch, dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Es muss allerdings das Warum hinterfragt werden:

  • Fehlt die Motivation, sich für den Partner und die Ehe zu verändern, weil noch zu viel Frust aufgrund vergangener Verletzungen im Raum steht?
    -> In diesem Fall steht zunächst der Motivationsaufbau an erster Stelle.

  • Fallen bestimmte Veränderungen ganz besonders schwer?
    -> Hier könnte nach Alternativen gesucht werden, die besser umsetzbar, aber ähnlich hilfreich sind.

Eine weitere Grundvoraussetzung ist, dem Ehepartner gegenüber offen zu sein. Nur, wenn beide ihre jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse ehrlich beschreiben, kann der andere sie überhaupt erkennen und erfüllen. Sich zu öffnen, fällt vielen Menschen schwer, da sie sich dabei verletzlich machen. Wenn beide trotzdem grundsätzlich dazu bereit sind, sich hinter die Kulissen schauen zu lassen, kann der Paartherapeut sie dabei unterstützen, die Selbstöffnung im geschützten Rahmen der Therapiesitzungen zu üben und positive Erfahrungen damit zu machen. Nur so kann das Vertrauen gestärkt werden.

Wer bietet Ehetherapien an?

Da der Begriff „Ehetherapeut“ in Deutschland nicht gesetzlich geschützt ist, werden Ehetherapien von vielen unterschiedlichen Berufsgruppen angeboten. Ehetherapeut ist also nicht gleich Ehetherapeut. Achten Sie daher auf die fachliche Qualifikation, wenn Sie sich für einen Ehetherapeuten entscheiden.

Trägt der Anbieter beispielsweise den Titel „Psychotherapeut“, können Sie sich sicher sein, dass er ein Psychologie- oder (in selteneren Fällen) ein Medizinstudium sowie eine psychotherapeutische Weiterbildung absolviert hat. Handelt es sich um einen „Heilpraktischen Ehetherapeuten“, wurde eine Ausbildung zum Heilpraktiker mit einer entsprechenden Abschlussprüfung durchlaufen.

Wer bietet Ehetherapien an?

Ist Ihnen eine besonders fundierte Ausbildung wichtig, können Sie zusätzlich darauf achten, ob der Ehetherapeut spezielle Weiterbildungen durchgeführt und Berufserfahrung gesammelt hat, die ihn explizit für die Arbeit mit Paaren qualifizieren. Das können zum Beispiel Weiterbildungen zum Paarberater / Familienberater / systemischen Berater o.ä. sein.

Neben der fachlichen Qualifikation ist auch die persönliche Ebene wichtig für den Erfolg der Therapie. Wählen Sie daher einen Therapeuten, der Ihnen beiden sympathisch ist, dem Sie vertrauen und bei dem Sie beide „ein gutes Gefühl“ haben. Sie werden mit diesem Menschen schließlich über intime Gedanken und Gefühle sprechen. Das kann nur gelingen, wenn Sie sich dabei wohl und sicher fühlen.

Wie läuft eine Ehetherapie ab?

Wie läuft eine Ehetherapie ab?

Eine Ehetherapie kann man sich wie ein moderiertes Gespräch zwischen den Eheleuten vorstellen. Das bedeutet: Die Ehepartner sprechen viel miteinander – und nicht nur jeder einzeln abwechselnd mit dem Therapeuten. Der Paartherapeut hilft dabei, das Gespräch zu strukturieren, das Gesagte zu sortieren und einzuordnen. Zudem achtet er darauf, dass beide zu Wort kommen und möglichst respektvoll miteinander umgehen. Er unterstützt jeden dabei, beim Thema zu bleiben und lösungsorientiert zu kommunizieren, statt sich beispielsweise gegenseitig Schuldzuweisungen zu machen.

Indem er die Eheleute dazu anleitet, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, festgefahrene Muster zu verlassen und die Perspektive des jeweils anderen einzunehmen, wird das gegenseitige Verständnis gefördert.

Der Therapeut darf sich niemals auf die Seite von einem der Partner schlagen, sondern muss eine neutrale Vermittlerrolle einnehmen.

Obwohl jede Therapie individuell ist und verschiedene Therapeuten unterschiedlich arbeiten, sieht der typische Ablauf einer Ehetherapie in etwa so aus:

  1. Der Paartherapeut arbeitet zunächst mit dem Ehepaar heraus, in welchen Bereichen die Schwierigkeiten liegen und bei welchen Themen es zu Konflikten kommt.

  2. Danach unterstützt er beide Partner dabei, zu formulieren, was sich jeder (in diesen Bereichen aber auch von der Ehe insgesamt) wünscht und welche Bedürfnisse beide Eheleute haben.

  3. Der Blick wird auf Stärken und Ressourcen beider Eheleute und der Beziehung gelenkt, die bei der Lösung der Beziehungsprobleme helfen können.

  4. Schließlich werden gemeinsam Lösungswege gesucht, die im Paaralltag anwendbar sein müssen.

  5. Diese werden mit dem Paar besprochen und - falls möglich - eingeübt und es wird geprüft, ob sie funktionieren und die Beziehung sich verbessert.

Wenn beide Ehepartner mit dem Ergebnis zufrieden sind und ihre Ehe als verbessert erleben, wird die Therapie im Einvernehmen mit allen Beteiligten beendet.

Sollte sich im Verlauf der Therapiesitzungen allerdings herausstellen, dass es unlösbare Eheprobleme gibt, können die Beteiligten auch zu dem Schluss kommen, dass eine Scheidung tatsächlich der beste weitere Weg ist. In diesem Fall kann der Therapeut die Trennung begleiten und die Partner dabei unterstützen, eine geordnete Scheidung durchzuführen. Ehetherapien arbeiten also nicht auf ein „Zusammenbleiben um jeden Preis“ hin, falls das für die Partner nicht der richtige Weg ist.

Werden Kinder mit einbezogen?

Ob ein Kind in einen Therapieprozess einbezogen wird oder nicht, hängt von der individuellen Situation und den Wünschen des Paares (und evtl. auch der Kinder selbst) ab. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, die Sprösslinge in irgendeiner Form zu integrieren. Schließlich existiert die Ehe nicht losgelöst von der Familie: Erziehung und Zusammenleben mit den Kindern beeinflusst die elterliche Beziehung, Streitigkeiten zwischen den Eltern haben zugleich auch Auswirkungen auf die Entwicklung und den Alltag der Kinder. Daher kann es auch eine Option sein, statt einer Paartherapie eine Familientherapie zu machen. Je nach Art, Schwere und Länge der Konflikte steht dann nicht nur das Ehepaar, sondern die gesamte Familie und ihr Zusammenleben im Fokus. Besonders, wenn es (auch) regelmäßig zu heftigem Streit zwischen Eltern und Kindern kommt oder die Kinder die Streitigkeiten zwischen den Eltern häufig miterleben müssen, kann eine Familientherapie die passendere Wahl sein.

Die Erlebnisse, Standpunkte und Sorgen der Kinder können in diesem Rahmen altersgerecht herausgearbeitet und in die Lösung der Probleme einbezogen werden. Besonders kritische Themen zwischen den erwachsenen Partnern sollten jedoch ohne das Beisein der Kinder besprochen werden. Das soll die Kinder vor Themen „schützen“, die nicht kindgerecht sind (beispielsweise sexuelle Schwierigkeiten zwischen den Eheleuten). Ein Großteil der Paartherapeuten bietet nicht automatisch auch Familientherapie an, d.h. es ist sinnvoll, sich gezielt nach einem Familientherapeuten bzw. einer wohnortnahen Beratungsstelle (z.B. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen der katholischen Kirche) umzuschauen.

Welche Themen werden bearbeitet?

Grundsätzlich wird der Inhalt der Ehetherapie auf das jeweilige Paar und die individuellen Problembereiche abgestimmt. Häufige Themen sind mangelnde gegenseitige Wertschätzung, Probleme in der Kommunikation, eskalierende Konflikte oder der Umgang mit früheren Verletzungen, Stress, Überforderung. Auch sexuelle Probleme sind ein wichtiger Interventionsbereich und sollten mit behandelt werden. Steht die Sexualität im Mittelpunkt der Beziehungsprobleme, empfiehlt sich eine spezifische Sexualtherapie.

Wenn es explizitere Beziehungsprobleme wie Untreue eines Partners oder beider Partner gibt, oder eine Veränderung hinsichtlich bisheriger Werte und Lebenspläne, ist das natürlich ebenfalls zentraler Bestandteil der Therapie.

Im Endeffekt bestimmen Sie als Ehepaar, worum es in Ihren Therapiesitzungen gehen soll. Ist ein Bereich für Sie beide nicht relevant, wird er auch nicht Bestandteil Ihrer Therapie sein.

Welche Formen der Ehetherapie gibt es?

Formen der Ehetherapie

Zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Ansätzen gehören die kognitiv-verhaltenstherapeutische, die systemische und die emotionsfokussierte Paartherapie.

Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Paartherapie garantiert Qualität, den neuesten Wissensstand und eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Der Ansatz versucht neben Einsicht in die Problembereiche insbesondere die Kompetenzen des Paares zu stärken. Denn die Forschung zeigt: Je besser beide Partner miteinander kommunizieren, ihre Probleme lösen und mit Alltagsstress umgehen können, desto günstiger ist ihr Partnerschaftsverlauf. Diese notwendigen Fähigkeiten können erlernt und in der Paartherapie neu gefestigt und ausgebaut werden. Der verhaltenstherapeutische Ansatz ist problemorientiert (die aktuellen Probleme des Paares sollen verstanden und gelöst werden), zielorientiert (das Paar definiert mit dem Therapeuten zusammen Ziele, die in der Therapie erreicht werden sollen) und ressourcen- und lösungsorientiert (dem Paar wird Hilfe zur Selbsthilfe gegeben und seine Kompetenzen erweitert).

Die systemische Paartherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Beratung und Therapie von Paaren mit wiederkehrenden Beziehungskonflikten. In systemischen Ansätzen wird ein Mensch niemals isoliert betrachtet, sondern immer im Kontext seiner Beziehungen. So wird auch ein Paar als System aus zwei Menschen gesehen, die sich im Kontext ihrer Partnerschaft entwickeln und verändern. Daher wird in der systemischen Paartherapie niemals nur einer der Ehepartner einbezogen, sondern stets mit beiden Partnern gearbeitet. 

Auch die emotionsfokussierte Paartherapie ist eine strukturierte Behandlungsmethode, deren Wirksamkeit wissenschaftlich geprüft ist. Das zentrale Behandlungselement ist die Arbeit mit den Gefühlen der beiden Partner. Denn ob oder welche Bedeutung ein Erlebnis für eine Person hat, hängt laut der zugrunde liegenden Theorie davon ab, welche Gefühle es auslöst. Entsprechend geht ein emotionsfokussierter Paartherapeut bzw. eine Paartherapeutin davon aus, dass Gefühle das Verhalten eines Menschen maßgeblich steuern. 

Informieren Sie sich zunächst über verschiedene Ansätze und Verfahren, um diejenige Methode zu finden, die am besten zu Ihnen, Ihrem Ehepartner, Ihrer Beziehung und Ihren individuellen Beziehungskonflikten passt.

Welche Kosten kommen auf Ehepaare zu?

Kosten für Ehepaare bei einer Ehetherapie

Die Kosten für eine Ehetherapie werden leider nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen vom Paar selbst getragen werden. Wie hoch diese Kosten sind, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, da dies von verschiedenen Faktoren abhängig ist:

Ein Einflussfaktor ist der Stundensatz des Ehetherapeuten. Jeder Ehetherapeut legt die Preise grundsätzlich selbst fest. Sie liegen in der Regel zwischen etwa 100 und 200 Euro pro Sitzung, wobei eine Sitzung je nach Verfahren und Arbeitsweise des Therapeuten zwischen 50 und 90 Minuten umfasst.

Der zweite entscheidende Faktor ist die Dauer der Behandlung insgesamt. Wie viele Therapiesitzungen ein Ehepaar in Anspruch nimmt, wird immer in Absprache zwischen dem Therapeuten und dem Ehepaar entschieden. Das ist abhängig von der Art und Schwere der Beziehungskonflikte, den Ressourcen des Paares und dem Verlauf der Therapie. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Ehepaare zwischen 8 und 18 Sitzungen in Anspruch nehmen.

Somit belaufen sich die Gesamtkosten in etwa auf 800 bis 3600 Euro.

Alternativen zu einer Ehetherapie vor Ort

Vielleicht haben Sie beim Lesen dieses Artikels den Eindruck gewonnen, dass Ihre Ehe von professioneller Unterstützung profitieren könnte, halten eine klassische Eheberatung vor Ort jedoch für derzeit nicht umsetzbar. Für eine solche Situation gibt es ebenfalls bewährte Alternativen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Wenn ein paartherapeutisches Vor-Ort-Setting für Sie oder Ihren Partner momentan nicht realisiert werden kann, könnte ein Selbsthilfetool das optimale Werkzeug sein. Besonders beliebt sind Online-Verfahren, da sie einige Vorteile bieten: Sie können flexibel, jederzeit und an jedem Ort in Eigenregie durchgeführt werden – unabhängig von den Öffnungszeiten einer paartherapeutischen Praxis. Es gibt in der Regel Motivationshilfen, die einen ermutigen, Vorhaben auch konsequent umzusetzen. Paare können mit dieser Methode in ihrem eigenen Tempo lernen und die Schwerpunkte auf genau die Bereiche setzen, die für ihre individuelle Paarbeziehung relevant sind. Ein solches Online-Coaching Verfahren ist PaarBalance.

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Was ist PaarBalance?

PaarBalance ist das einzige wissenschaftlich überprüfte, interaktive Online-Coaching zur Verbesserung von Paarbeziehungen im deutschsprachigen Raum, das auch vom einzelnen Partner durchgeführt werden kann.

Anhand von 18 humorvollen Sitzungen werden die wichtigsten Zutaten für stabile und bereichernde Langzeitbeziehungen in gut umsetzbaren Portionen vermittelt. Die besten Empfehlungen aus der Beziehungsforschung werden so auf den Punkt gebracht, dass sie sofort umgesetzt werden können.

Das Ziel des Tools: Beziehungsstress loswerden und schnellstmöglich wieder zu mehr Leichtigkeit und Nähe zurückzufinden.

Therapie statt Trennung

Studien zeigen, dass nur etwa 10 Prozent aller geschiedenen Paare vor ihrer Trennung eine Ehetherapie in Anspruch genommen haben. Gleichzeitig sind aber etwa zwei Drittel aller Paartherapien erfolgreich – 2 von 3 Paaren erleben in einer gemeinsamen Therapie also eine deutliche Verbesserung ihrer Beziehungsqualität.

Das bedeutet: Mit größter Wahrscheinlichkeit könnten viele Scheidungen verhindert werden, wenn mehr Eheleute in einer Krise den Weg zum Ehetherapeuten finden würden.

Machen Sie es besser:

Nutzen Sie die Chance, die eine professionelle Unterstützung bietet. Ob dabei eine Ehetherapie oder ein selbst gesteuertes (Online-)Coaching die passende Methode für Sie ist - entscheiden Sie selbst. Lösen Sie drängende Beziehungsprobleme. Retten Sie Ihre Ehe (anstatt sie durch eine Scheidung auf schmerzliche Weise zu verlieren).

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Über die Autorin / den Autor

Prof. Dr. Ludwig Schindler gehört zu den führenden Experten im Bereich Paartherapie in Deutschland. Er ist Verfasser von zahlreichen Publikationen auf diesem Gebiet. Der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut ist Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter von PaarBalance, der bekanntesten interaktiven Paartherapie online im deutschsprachigen Raum. Seit über 40 Jahren unterstützt er Menschen in den Bereichen Beziehungsanbahnung, Partnerschaftsgestaltung, Sexualität, Krisenbewältigung & Trennungsverarbeitung.