Dass es in Beziehungen manchmal etwas knirscht, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn die gemeinsame Basis stimmt, glätten sich die Wogen meist nach kurzer Zeit von alleine wieder.
Es gibt allerdings Konstellationen, bei denen sich die Probleme als sehr hartnäckig herausstellen oder kleine Meinungsverschiedenheiten regelmäßig zu einem ernsthaften Streit führen. Was also tun, wenn:
- sich der Umgang beider Partner in der Beziehung als anhaltend schwierig gestaltet?
- es dem Paar - bei unterschiedlichen Bedürfnissen oder Ansichten - nicht (mehr) selbst gelingt, einer Eskalation rasch entgegenzuwirken?
- das Gefühl von Entfremdung immer stärker wird?
Dann kann eine Ehe- bzw. Paartherapie die ideale Unterstützungsform sein, um die zermürbenden Konflikte, hartnäckigen Dauer-Probleme oder ständigen Missverständnisse endlich beizulegen und zu helfen, sich wieder auf das zu besinnen, was das Leben zu zweit ursprünglich bereichert hat.
Erfreulicherweise lassen sich auch bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Beziehungen mithilfe einer 'neutralen Instanz' (z.B. durch Gespräche mit einem/r Therapeuten/in oder durch die Inanspruchnahme eines Online-Programms in Eigenregie) häufig noch 'retten'.
Einzige Voraussetzung: Beide Partner sind sich einig darüber, dass sie ihr Leben und ihre Zukunft 'im Prinzip' auch weiterhin miteinander teilen möchten.
Die wichtigsten Fragen vor einer Eheberatung
Bevor es zu einer (Online-)Paarberatung oder einem (Online-)Beziehungscoaching kommt, haben die meisten Ratsuchenden zahlreiche Fragen:
- Was wird in einer Eheberatung eigentlich gemacht? Was sind die Ziele?
- Wann macht paartherapeutisches Arbeiten Sinn? Wann nicht (mehr)?
- Bringt eine Eheberatung auch in unserer spezifischen Situation etwas?
- Kann es manchmal auch sinnvoll sein, alleine zu starten?
- Lohnt sich eine Paarberatung vielleicht auch noch nach einer Trennung?
- Gibt es seriöse Unterstützung nur in Form von Face-to-Face-Gesprächen vor Ort oder auch als Online-Format?
- Was hilft uns persönlich in unserer Situation am besten: Feste Termine in einer Beratungsstelle (Praxis) oder eine zeitlich und örtlich ungebundene Hilfestellung in Eigenregie?
- Wie lang dauert eine Paarberatung und mit welchen Kosten ist zu rechnen?
u.v.m.
Im folgenden Artikel versuchen wir, diese und weitere Fragen zum passenden 'Setting' für Sie zu beantworten.
Zuerst einmal: Warum sind Sie eigentlich in Ihrer Beziehung?
Warum gehen wir eine Paar-Beziehung ein?
Richtig! Um miteinander glücklicher zu sein als ohne einander.
Um uns nicht (mehr) einsam zu fühlen.
Weil wir zusammen das Leben genießen möchten. Weil wir uns einen Vertrauten wünschen - zum Reden, zum Gern-Haben, zum In-den-Arm-Nehmen, zum Gegenwart-Teilen, zum Zukunft-Planen, zum-Erinnerungen-Bewahren, zum Familie-Gründen, zum Sinn-Stiften, zum Miteinander-Lachen usw.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Und: Wir sind Lust-Wesen.
Wir sehnen uns nach Liebe, nach Vertrauen, nach Wohlfühlen. Vermutlich lässt sich niemand auf eine Beziehung ein, weil er gerade jemanden zum Streiten sucht oder weil es ihm grundsätzlich Spaß macht, einen anderen Menschen zu bekämpfen oder weil ihm daran liegt, in seinem Zuhause gegen jemanden zu arbeiten oder weil er es generell möglichst schwer haben möchte... Sich eine solche absichtlich herbeigeführte Konstellation vorzustellen, mutet vollkommen absurd an.
Eine Beziehung soll uns bereichern und nicht belasten.
Wie können wir also gegensteuern, wenn wir merken,
- dass wir in letzter Zeit immer weniger Schönes zusammen gemacht haben?
- dass uns die Eigenheiten des Partners mehr und mehr auf die Nerven gehen?
- dass wir nicht mehr offen über unsere Bedürfnisse und Wünsche sprechen?
- dass wir einander manchmal nicht mehr wirklich ernst nehmen?
- dass es uns zunehmend schwer fällt, mit dem anderen liebevoll zu reden?
- dass wir generell gereizter sind?
- dass wir oft gar nicht mehr genau wissen, was den anderen wirklich umtreibt?
- dass wir einander weniger in den Arm nehmen?
- dass sich unsere Beziehung insgesamt strapaziert anfühlt?
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Um einschätzen zu können, welche Art von Unterstützung die in Ihrer Situation bestmögliche ist, braucht es eine Zielrichtung (erwünschter Soll-Zustand) sowie einen aussagekräftigen Überblick darüber, wo derzeit die Ressourcen und Herausforderungen in Ihrer Beziehung liegen (aktueller Ist-Zustand):
- Was sind (noch immer) Ihre Stärken als Paar?
- In welchen Bereichen besteht Änderungsbedarf?
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Eheberatung: Je früher, desto besser?
Es wird zunehmend schwer, die entstandenen Gräben in einer Beziehung wieder zu überwinden, wenn Streit und Argwohn erst einmal zum Normalzustand geworden sind, wenn das Vertrauen bereits massiv Schaden genommen hat, wenn beide den Eindruck haben, dass ihre jeweiligen Wünsche vom anderen absichtlich ignoriert werden.
Die Antwort lautet daher eindeutig: Ja! Wir sollten so schnell wie möglich gezielt gegensteuern und aktiv etwas dafür tun, dass unsere Liebe und unser Wir-Gefühl keinen irreparablen Schaden nehmen und unsere Beziehung nicht in einen unumkehrbaren Abwärtsstrudel gerät.
Um einer Chronifizierung der Probleme entgegenzuwirken, sollte den betroffenen Partnern, Paaren oder Familien baldmöglichst dabei geholfen werden,
- ihre "heiße Eisen" vorübergend komplett aus der Hand zu legen und
- erst einmal wieder schöne gemeinsame Momente verbringen und zugewandt mit einander sprechen zu können.
Doch selbst dann, wenn Stress in der Partnerschaft (und infolge dessen oft in der gesamten Familie) die Betroffenen vielleicht schon seit langem zermürbt: Dem Entschluss, sich mit der passenden professionellen Unterstützung auch wirklich helfen zu lassen, geht meist ein längerer Prozess voraus. Es benötigt fast immer einiges an Zeit und Vor-'Arbeit', bis beide Partner sich dem Thema stellen und aktiv werden.
Die gute Nachricht:
Oft braucht es gar nicht beide Beteiligten, um eine angespannte Situation spürbar zu entschärfen. Wenn ein Partner ernsthaft damit beginnt, an einigen Stellschrauben zu drehen, kann sich die Atmosphäre für beide deutlich verbessern - nach dem Prinzip der sog. 'Reziprozität' (sinngemäß: 'Wechselseitigkeit'). Und: Es ist fast nie zu spät, seiner Beziehung noch einmal eine echte Chance zu geben! 🙂
Zentrale Ziele von Ehe- bzw. Paarberatung
Als erstes gilt es zu definieren: Ist das übergeordnete gemeinsame Ziel auch wirklich
- Beieinanderbleiben-und-es-zusammen-schön-haben (ein Fall für Eheberatung oder Online-Beziehungs-Coaching...)
und nicht etwa
- Möglichst-ohne-Rosenkrieg-auseinandergehen (ein Fall für Trennungsbegleitung...) oder
- Sich-nach-der-Trennung-nicht-gegenseitig-zerfleischen (ein Fall für Mediation...)?
Aber auch beim gemeinsamen Nenner 'Zusammenbleiben' variieren die Behandlungsziele von Paar zu Paar und von Beziehungskonstellation zu Beziehungskonstellation deutlich - je nachdem, worunter jeder leidet, was die jeweiligen Stärken und Schwächen sind und um welche Veränderungswünsche es sich im einzelnen handelt.
Fast immer geht es bei einer professionellen Paarberatung jedoch u.a. um die folgenden Aspekte und Zielbereiche:
- (wieder) gemeinsam eine Zukunftsperspektive zu entwickeln
- Bestehende Konflikte miteinander zu lösen und Belastungen zu verringern
- Verletzungen zu verarbeiten, einander zu vergeben, sich zu versöhnen
- ein möglichst umfangreiches Wissen über Beziehungsqualität zu erlangen
- das Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und die des anderen zu vertiefen
- sich (wieder) die 'Dos & Don'ts' einer zugewandten Kommunikation anzueignen
- die Beziehung als Ganzes zu stärken und sich auf die gemeinsame Basis zu besinnen
- Trennung zu verhindern (siehe dazu auch unseren Blogartikel "Soll ich mich trennen? Die wichtigsten Fragen, Überlegungen & Hilfen")
Eheberatung, Paartherapie, Beziehungscoaching - Was kann ich mir darunter vorstellen?
Definition: Ehe- oder Paarberatung, Paartherapie oder Beziehungscoaching. Was ist was?
Diese Frage ist schnell zu beantworten. "Eheberatung", "Paarberatung", "Paartherapie" oder "Beziehungscoaching" sind keine geschützten Begriffe im deutschsprachigen Raum.
Somit gibt es auch keine klaren Vorgaben darüber,
- wie Berater zu arbeiten haben,
- welche Inhalte behandelt werden müssen und
- wie der Ablauf einer Paarberatung zu sein hat.
Die jeweiligen Bezeichnungen werden oft synonym verwendet und auch die Grenzen zwischen 'Beratung' und 'Therapie' sind fließend.
Was sind die wichtigsten Einflussgrößen einer Paarberatung?
Eine Eheberatung ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Das erste Gespräch und der weitere Verlauf hängen von mehreren Variablen und deren Wechselwirkungen ab wie u.a.
- den spezifischen Herausforderungen und Problemen des Paares
- den jeweiligen Persönlichkeiten der Partner
- den aktuellen Umständen aller Beteiligten (ggf. auch betroffener Kinder)
- den Rahmenbedingungen und dem Setting
- der Person des Therapeuten, dessen Ausbildung und Berufserfahrung
- der Änderungsmotivation der Partner
u.v.a.m.
Daher ist auch eine pauschale Antwort auf die Frage, was genau in einer Paartherapie 'gemacht' wird und wie lange eine Intervention andauert, kaum möglich. Was jedoch gesagt werden kann:
Je schwerwiegender und existentieller die Herausforderungen eines Paares sind, desto größer sollten die Expertise und der Erfahrungsschatz des Beraters sein, damit die Probleme nachhaltig aufgelöst werden können.
Es muss gewährleistet werden, dass Problemfelder und Verletzungen nicht nur unter die Lupe genommen und dadurch 'vergrößert' werden, sondern dass effektive Methoden zur Verfügung stehen, die zuverlässig dabei helfen, Lösungen für die bestehenden Probleme zu entwickeln und die Beziehungsqualität in eine insgesamt positive Richtung zu lenken.
Wie beginnt eine Eheberatung? Wie geht es weiter?
Die meisten der folgenden Elemente können bei einem Großteil der Face-to-Face-Paartherapien als feste Bestandteile des Beratungsprozesses betrachtet werden:
Kennenlernen & erste 'Entlastung'
In ersten Gespräch lernen Berater und Paar einander kennen, besprechen die Rahmenbedingungen und das Setting. Der Beratende muss sich einen groben Überblick über die Paarsituation verschaffen.
Zu Beginn des Behandlungsprozesses stehen die Partner meist unter großem (Leidens-)Druck. Jeder möchte erst einmal 'loswerden', was ihn am meisten belastet (beeinträchtigt, stresst, kränkt, nervt, anstrengt, bekümmert, verletzt ...). Viele Paartherapeuten legen daher Wert darauf, mit jedem Partner mindestens ein Einzelgespräch zu führen, sodass beide Beteiligten ihr persönliches Erleben möglichst 'unzensiert' mitteilen können.
Identifikation der Problembereiche
Aus diesen ersten Gesprächen versucht der Berater herauszufiltern, welche Probleme im Vordergrund stehen und welche nachrangig sind, welche Herausforderungen am längsten vorliegen und welche erst relativ spät hinzu gekommen sind.
Alle Beteiligten müssen eine Entscheidung treffen, ob sie die Konstellation und die Beratungssituation als erfolgversprechend (genug) erleben, um in den weiteren Prozess einzusteigen und eine nächste Sitzung zu vereinbaren ("Wir haben das Gefühl, das könnte uns weiterhelfen. Die 'Chemie' stimmt schon mal.").
Auslöser & Hintergründe
Der Beratende wird nach und nach mit dem Paar analysieren: Welche Auslöser und Hintergründe für Missverständnisse (Verletzungen, Kränkungen, Streit etc.) gibt es? Welche dynamischen Wechselwirkungen liegen vor? Wann, wie und warum läuft das Paar Gefahr, in unerwünschte Abwärtsspiralen zu geraten? Welchen "biographischen Rucksack" trägt jeder mit sich? Ähneln sich die Vorstellungen darüber, was eine "glückliche Beziehung" ausmacht oder nicht? etc.
Alltag, Abläufe, Muster des Paars verstehen
Es gilt zu verstehen, was das Leben und das Miteinander des Paares ausmacht: Wie sieht die Beziehung im Alltag aus? Wie sind die Rollen verteilt? Wer fühlt sich wofür verantwortlich? Was sind typische Abläufe?
Anfang der Beziehung & Ressourcen
Ganz besonders wichtig ist der Fokus auf positive Aspekte: Was sind die Stärken des Paares? Weshalb kamen beide zusammen? Was haben sie aneinander geliebt und geschätzt? Was davon ist heute noch da? Was versteht jeder unter "Liebe"? Was half den beiden früher (und hilft aktuell) bei Problemen und Herausforderungen?
Zielfindung
Was sind die jeweiligen Wünsche? Wohin soll die Entwicklung gehen? Welche möglichen Lösungen sieht jeder? Was würde nach Einschätzung jedes Partners helfen, was nicht? Wer möchte was besser verstehen, (dazu) lernen, verändern? Woran möchte jeder selbst 'arbeiten', woran nicht? Was sollte gemeinsam angepackt werden?
Kooperationsbereitschaft & Motivation
Wie motiviert ist jeder einzelne, ungute Muster auch wirklich zu verändern? Gibt es aktuell irgendwelche limitierenden Faktoren?
Behandlungsplan, Dos & Don'ts
Daran anschließend wird vom Berater häufig ein Behandlungsplan erstellt, um geeignete Strategien und Techniken ableiten zu können und - anhand dieses Leitfadens - regelmäßig zu überprüfen:
- Befinden sich alle Beteiligten noch auf der ursprünglichen Zielgeraden?
- Haben sich im Laufe des Prozesses zentrale oder untergeordnete Ziele möglicherweise verändert?
- Falls ja: Wie sollte darauf reagiert werden?
Zu Prozessbeginn kann es sinnvoll sein, bestimmte Dos & Don'ts während des Paarberatungsprozesses zu vereinbaren (z.B. keine Beleidigungen während der Therapie-Gespräche, keine Fortführung einer Zweitbeziehung, alle "Karten" kommen ehrlich auf den Tisch, der Therapeut wird bei Einzelgesprächen nicht zum 'Geheimnisträger' etc.).
Eheberatung: Dauer & Kosten
Hinter der Frage nach der Therapiedauer verbirgt sich meist sowohl der Wunsch, nicht mehr allzu lange leiden zu müssen, wie auch der Gedanke an das zu erwartende Budget, das bei kostenpflichtigen Angeboten in der Regel von der Anzahl der Sitzungen abhängt.
Dauer: Wie lange dauert eine Paarberatung?
Wie viel Zeit für eine Paarberatung eingeplant werden sollte, kann nicht pauschal beantwortet werden. Insbesondere die Motivation und die Kooperationsbereitschaft beider Partner sowie deren 'Realitätssinn' ("Sind unsere Veränderungswünsche an den anderen und an die Beziehung wirklich umsetzbar und sinnvoll?"), haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie viele Sitzungen für einen erfolgreichen Beratungsprozess nötig sind (d.h. wie lange es dauert, bis sich die Atmosphäre und das Wir-Gefühl für beide spürbar verbessert haben).
Als grobe Richtschnur gilt:
- Paare, die frühzeitig in einer Paarberatung nach Unterstützung suchen und dem anderen insgesamt (noch) wohlgesonnen sind, benötigen oftmals nur einige wenige Sitzungen, um eine kleine Kurskorrektur vornehmen zu können und ihre Beziehung wieder stärken und genießen zu können (ca. 3 bis 5 Sitzungen).
- Bei mittelschweren Problemen braucht es in der Regel eine längere Begleitung, damit ungute Muster durchbrochen, neue Impulse umgesetzt und nützliche Veränderungen etabliert werden können (oftmals zwischen 6 bis 15 Einheiten).
- Sind die Probleme sehr gravierend und die Paardynamik entsprechend komplex, kann eine regelmäßige Unterstützung über einen längeren Zeitraum unabdingbar sein. Verletzungen müssen verheilen können; ein neuer gemeinsamer Weg muss gefunden, ungute Muster beendet und ein respektvoller Umgang (wieder) trainiert und etabiert werden. All das braucht Zeit und Raum (oftmals etwa ein Jahr, manchmal auch mehrere Jahre mit größeren Abständen zwischen den Sitzungen).
Kosten: Wie viel kostet eine Paarberatung?
Leider werden die Gebühren für eine Paartherapie nicht von den Krankenkassen erstattet. Daher macht es bei der Suche nach der passenden Hilfe Sinn - neben der Qualität des Beratungsangebots - die zu erwartenden Kosten im Blick zu haben.
Diese können stark variieren. Welche Faktoren es im einzelnen sind, die den Kostenrahmen einer Paarberatung bedingen, was die Vor- und Nachteile der verschiedenen Settings sind etc., haben wir in unserem Artikel zu Paartherapie Kosten ausführlich und mit konkreten Preisbeispielen zusammengestellt.
An dieser Stelle nur ein paar Stichworte zur groben Orientierung:
- Eine 50 bis 90-minütige Ehetherapie-Sitzung (in einer Praxis bei einem erfahrenen niedergelassenden Therapeuten) kostet im Durchschnitt zwischen 80 und 200 Euro.
- Eine 50 bis 90-minütige Einheit Eheberatung bei einem Berater eines kirchlichen Trägers wird oftmals spendenbasiert angeboten.
- Die Kosten einer Online-Sitzung bei einem wissenschaftlich fundierten Paarberatungsprogramm in Eigenregie belaufen sich umgerechnet auf etwa auf 10 Euro pro Einheit.
Das sind die häufigsten Gründe für Paarberatung
Glück hat, wer in der eigenen Herkunftsfamilie Vorbilder für liebevolle und stabile Partnerschaften hatte und hat: Zufriedene Eltern, Großeltern, die noch Händchen halten, coole Eltern von guten Freunden…
Doch selbst dann ist nicht garantiert, dass wir – wenn wir selbst in einer Paarbeziehung leben – intuitiv alle Beziehungs-Klippen sicher umschiffen, zumal ja immer ein anderer Mensch mit im Spiel ist, der wiederum seine eigenen Erfahrungen im Gepäck hat (siehe hierzu auch unseren Artikel "Wie Beziehungen funktionieren - Die größten Mythen aufgeklärt").
Wie geht es erst denjenigen, die als Kinder und Jugendliche keine glücklichen Paare als Vorbilder hatten und nur wissen: So, wie sich meine Eltern fertiggemacht haben (und heute noch anschnauzen), will ich es NICHT machen! Wie kriege ich es - z.B. unter Stress - hin, nicht doch in dasselbe Fahrwasser zu geraten?
Einige der häufigsten Antworten von hilfesuchenden Paaren auf die Frage "Was erleben Sie als größte Herausforderung(en) in Ihrer Partnerschaft?" lauten:
- "Wir streiten zu viel / zu heftig."
- "Fühle mich nicht mehr gesehen / verstanden / unterstützt."
- "Wurde vom anderen sehr verletzt / enttäuscht."
- "Habe den anderen sehr verletzt / enttäuscht."
- "Sexualität & Erotik = schwieriges Thema."
- "Irgendwie ist die Luft insgesamt bei uns raus."
- "Zu viel Stress / Sorgen / Probleme."
Für wen ist eine Eheberatung nicht geeignet?
Einem Paar aus der Krise herauszuhelfen, wird immer dann sehr schwierig bis unmöglich, wenn
- massive psychische Beeinträchtigungen (wie Depressionen, starke Ängste, 'Narzissmus', Zwangsstörungen) oder Sucht (Drogen-, Alkohol-, Spielsucht ...) vorliegen oder
- das Miteinander von suizidalen Krisen, Missbrauch oder Gewalt geprägt ist.
Trifft etwas hiervon auf Ihre Beziehung zu?
Dann sollten Sie schnellstmöglich eine entsprechende Kriseneinrichtung, eine/n Facharzt/Fachärztin oder eine/n Psychotherapeuten/in vor Ort kontaktieren (siehe dazu auch unsere Adressen & Ansprechpartner bei akuten Notfällen).
Eheberatung gesucht: So finden Sie das passende Angebot
Auch dann, wenn Paare unter großem Druck stehen und mitten in einer Krise stecken, sollten sie möglichst mit Bedacht den für sie geeigneten Rahmen und das passende Paartherapie-Setting auswählen.
A) Persönliche Beratung ("Face-to-Face")
Einem außenstehenden Therapeuten (Berater) kann es - aufgrund seines inneren Abstands und seiner Unparteilichkeit - oft erstaunlich schnell gelingen, im Rahmen der Paartherapie (Eheberatung) eine konstruktive Atmosphäre entstehen zu lassen und beiden Parteien zu vermitteln, gehört zu werden. Und wenn der Gesprächsrahmen erst einmal steht, kann der Austausch in der Beziehung oft rasch wieder in Gang kommen.
Doch unabhängig davon, ob die persönliche Eheberatung online oder vor Ort stattfindet: Damit sie als hilfreich erlebt wird, müssen sich beide Partner mit dem Berater wohlfühlen.
Bei der Wahl der passenden Face-to-Face-Eheberatung sollten die Betroffenen folgende Punkte berücksichtigen:
(1) Sympathie
Stimmt die Chemie zwischen uns und dem Ehe- oder Paarberater? Studien zeigen, dass die 'Passung' einen immensen Einfluss darauf hat, ob eine Beratung erfolgreich ist. Natürlich sind für eine seriöse Eheberatung auch eine fundierte Ausbildung, ein breites Fachwissen und ein großer Erfahrungsschatz bedeutsam. Doch selbst die besten Fachkenntnisse können bei fehlender Sympathie nur wenig ausrichten.
(2) Stil
Jeder Mensch ist anders. Das gilt natürlich auch für Experten im Bereich Partnerschaft und Eheberatung. Persönliche Unterschiede äußern sich u.a. in der verwendeten Sprache und in der jeweiligen Haltung: Manche Therapeuten sind sehr direkt, andere eher vorsichtig. Wieder andere provozieren ein Paar manchmal gezielt, um bestimmte Reaktionen hervorzurufen. Jeder Ansatz kann hilfreich sein, solange er den Betroffenen liegt. Daher ist es wichtig darauf zu achten, dass beide Partner mit dem Stil und der Persönlichkeit des Beraters zurechtkommen.
(3) Methoden und Theorie
In der Paar- und Eheberatung können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Nicht jede ist für jeden Klienten und jede Situation gleichermaßen geeignet. Eine Eheberatung nach Betrug erfordert eine ganz andere Herangehensweise als eine Beratung bei Streitigkeiten über Unordnung oder Erziehungsfragen.
- Eine verhaltenstherapeutische Eheberatung bietet in der Regel ein sehr strukturiertes Vorgehen. Damit eignet sie sich hervorragend für alle, die sich einen klaren Rahmen und ein zielführendes Vorgehen wünschen.
- Eine tiefenpsychologisch orientierte Eheberatung kann besonders geeignet sein, wenn es darum geht, tief sitzende Verletzungen gemeinsam aufzulösen.
- Systemische Eheberatung hilft besonders gut bei Paaren, die gut auf Metaphorik ansprechen und sich vorstellen können, mit 'Aufstellungen' zu arbeiten.
- Eine Eheberatung mit körpertherapeutischen Elementen kann eine gute Alternative zu den üblicherweise sehr sprachzentrierten Beratungsformen darstellen.
B) Online-Coaching in Eigenregie (unabhängig von Zeit und Ort & auch ohne den Partner machbar)
Eine 'klassische' Paartherapie kommt manchmal nicht infrage - sei es aus Kosten- oder Logistikgründen oder weil die "Schwelle", eine Praxis aufzusuchen, (noch) zu hoch erscheint. Ein bewährtes Online-Programm wie das PaarBalance-Coaching kann dann genau das Richtige sein - insbesondere für alle, die persönliche Herausforderungen am liebsten
- selbstbestimmt,
- ohne zeitliche oder örtliche Festlegung,
- im eigenen Tempo
angehen möchten.
PaarBalance ist die erste wissenschaftlich überprüfte digitale Lösung im deutschsprachigen Raum, die auf den einzelnen Partner zugeschnitten ist.
Das heißt: Auch dann, wenn der andere (noch) keine Eheberatung (mit)machen möchte, kann PaarBalance genutzt werden - und die Beziehungsqualität wird sich verbessern.
Die interaktiven Online-Sitzungen können bequem von Zuhause aus durchlaufen werden. Oft reichen schon ein paar bewusste Minuten täglich, um die Liebe (wieder) spürbar zu stärken und Schritt für Schritt zum 'eigenen Beziehungs-Experten' zu werden.
Die Online-Paartherapie von PaarBalance ist so konzipiert, dass die zentralen Partnerschaftsthemen in kleinen Einheiten behandelt und positive Impulse direkt im Alltag umgesetzt werden können.
Das Programm hat sich in wissenschaftlichen Studien als hoch effektiv erwiesen.
Doch ganz gleich, für welche Art der Unterstützung Sie sich entscheiden:
Werden Sie aktiv! Nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes außer man tut es (Erich Kaestner)
Für unsere seelische und körperliche Gesundheit gibt es kaum etwas Lohnenswerteres, als unsere Paarbeziehung zu stärken. 🙂
Alles Liebe für Sie und herzliche Grüße
Ihr Prof. Dr. Ludwig Schindler, Ihre Dr. Judith Gastner & das gesamte PaarBalance-Team
Häufige Fragen
Was ist eine Eheberatung?
Eine Eheberatung ist ein moderiertes Gespräch zwischen den Ehepartnern, bei dem der Berater Beziehungswissen weitergibt und eine vermittelnde Rolle einnimmt. Er achtet darauf, dass beide Parteien (konstruktiv) zu Wort kommen, fördert eine versöhnliche und respektvolle Haltung und hilft dabei, gute Kompromisse und neue Lösungen zu finden.
Ist eine Eheberatung dasselbe wie eine Ehetherapie?
Eheberatung und Ehetherapie haben vieles gemeinsam, sind strenggenommen aber nicht dasselbe. Beide Verfahren bieten Hilfe zur Selbsthilfe, der Fokus ist allerdings etwas unterschiedlich: In der Eheberatung wird eher nach zügigen Lösungen für spezifische Problembereiche gesucht, in Ehetherapien werden oft die Ursachen für die aktuellen Herausforderungen stärker herausgearbeitet.
Für wen ist eine Eheberatung geeignet?
Eine Eheberatung richtet sich u.a. an Paare, bei denen es immer wieder zu Konflikten wegen derselben Auslöser kommt oder sich Tabu-Themen verfestigt haben, über die nicht gesprochen wird. Wenn ein Paar keine gemeinsame Richtung mehr findet oder immer häufiger Trennungsgedanken hat, kann eine Eheberatung der beste Weg sein, um sich zu sortieren.
Was kommt in einer Eheberatung auf ein Paar zu?
Wie eine Eheberatung abläuft, hängt vom individuellen Stil des Beraters und dem jeweiligen Paar ab. Ein prototypischer Verlauf: Nach einem ersten Gespräch werden konkrete Ziele definiert. Anschließend gilt es, Stärken, Verletzungen, offene Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen. Neue Einstellungen und Verhaltensweisen werden erarbeitet, die das Paar zwischen den Sitzungen umzusetzen versucht.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Eheberatung erfüllt sein?
Damit eine Eheberatung erfolgreich sein kann, müssen beide Partner bereit sein, bisherige Einstellungen und Verhaltensmuster unter die Lupe zu nehmen, Neues im Alltag auszuprobieren und einzuüben. Dabei sind Geduld, Respekt und Wohlwollen wichtige Grundvoraussetzungen. Ebenfalls bedeutsam: Offenheit dem Berater und dem Partner gegenüber.