☝🏻 Schnelleinstieg: Sexuelle Unlust bei Männern
"Ein Mann hat immer Lust auf Sex!" - Ein weit verbreitetes Klischee oder 'die Wahrheit'? - "Aber warum will er dann nicht mit mir schlafen?"
Dieses Vorurteil vom 'allzeit bereiten Mann' hat tatsächlich einen wahren Kern: Im Durchschnitt haben Männer einen höheren und deutlich 'direkteren' Sexualtrieb als Frauen.
Aber warum hat mein Mann keine Lust mehr auf mich? Was hat es zu bedeuten, wenn mein Mann kein Verlangen mehr nach mir hat?
- Stimmt irgendetwas mit dem Mann selbst nicht (mehr)?
- Kann es am veränderten Verhalten seiner Partnerin/Frau liegen?
- Gibt es vielleicht unentdeckte psychische Probleme oder eine körperliche Störung?
- Spielen Stress und Druck eine Rolle?
- Wissen die Partner jeweils zu wenig über die Wünsche des anderen?
Wenn das Thema sexuelle Lustlosigkeit nicht vorübergehender Natur ist, sondern zum Dauerbrenner wird, kann das die Paarbeziehung mittel- und langfristig sehr belasten.
Die gute Nachricht
Die sexuelle Lust des lustlos(er) gewordenen Partners lässt sich in den meisten Fällen wieder zurückgewinnen, so dass sich beide wieder wohler fühlen mit der Art und Häufigkeit der körperlichen Intimität.
Bleiben Sie also entspannt und zuversichtlich! - Sie tun gerade ohnehin das vielleicht Wichtigste überhaupt:
- Sie gehen das Thema 'sexuelle Lustlosigkeit' aktiv an.
- Sie möchten mehr wissen & mehr erfahren.
- Sie sind offen für Anregungen und Veränderungen.
Das ist bereits 'die halbe Miete'.
Das Thema 'Libidoverlust' mag zwar für den Einzelnen mit Scham und Unsicherheit verbunden sein - ist aber ein 'Massenphänomen' und mittlerweile gründlich erforscht.
Im vorliegenden Artikel erfahren Sie, welches die häufigsten Ursachen für sexuelle Unlust bei Männern sind und was Sie konkret tun können, damit die Lustlosigkeit bald der Vergangenheit angehört. Die durchschnittliche Lesezeit beträgt ca. 10 Minuten.
Herrscht bei Ihnen gerade erotische Flaute, segeln Sie einfach nur in etwas ruhigeren Gewässern oder sind Sie sexuell vielleicht sogar aktiver als andere Paare?
Machen Sie jetzt den Selbsttest!
Beim Thema Erotik und Libido gibt es zwischen Männern und Frauen viele Gemeinsamkeiten sowie einige Unterschiede. Mit beidem werden wir uns im Folgenden näher beschäftigen.
Zunächst möchten wir den Scheinwerfer darauf lenken, wie sich Sexualität bei einem Großteil der Paare über die Zeit verändert.
Sexualität in einer neuen Partnerschaft
Die meisten Paare erleben in der Anfangsphase ihrer Beziehung eine deutliche Steigerung der körperlichen Lust.
Man kann die Finger kaum von einander lassen, unaufhörlich sprechen die Körper miteinander - und zeigen mit jedem Händchenhalten, jeder Streicheleinheit, jedem Kuss, jeder Umarmung, wie kostbar die neue Liebe ist.
Wird die Sexualität bei allen Paaren weniger?
Irgendwann läuft die Libido nicht mehr ständig auf Hochtouren. Das ist bei den meisten Paaren nach ein paar Monaten, spätestens nach ein bis zwei Jahren der Fall: Am Samstag in Ruhe die Zeitung lesen, sich um 20:15 Uhr einen spannenden Film reinziehen oder einfach mal wieder früh schlafen gehen - auch das hat plötzlich wieder eine gehörige Lustkomponente... 😉
Im Laufe der Jahre haben die allermeisten Paare weniger Sex miteinander. Die Abnahme sexueller Begierde ist eine vollkommen 'normale' Entwicklung und kein Grund zur Sorge.
Allerdings haben insbesondere jüngere Paare in ihrem bisherigen Leben zumeist relativ wenige Erfahrungen mit langandauernden Beziehungen gesammelt und können daher nicht auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen. Wer kein Wissen darüber hat, was 'normal' ist und welche Rolle Erotik im Leben der meisten 'Langzeitpaare' einnimmt, der kann verständlicherweise unsicher werden, wenn sich eines Tages Lustlosigkeit beim eigenen Partner breit macht. Die irritierende Situation kann sich zuspitzen - und schon dreht sich das Gedanken-Karussell:
- "Liegt es vielleicht daran, dass sie/er mich nicht mehr so attraktiv findet wie früher?"
- "Ist das nicht bei den allermeisten Paaren der Anfang vom Ende, wenn von einem von beiden kein sexueller Kontakt mehr herbeigesehnt wird?"
- Ob es jemals wieder knistert, wenn der Sex erst mal eingeschlafen ist? - Kannst Du da überhaupt selbst dran glauben?!"
Über diese und weitere Fragen wird nun ausgiebig gegrübelt.
Lustlosigkeit = Lieblosigkeit?
Lässt die Libido nach, interpretieren wir das (fälschlicherweise!) oft als Rückgang der Liebe. Mangelndes körperliches Interesse des Partners kann Ängste auslösen. Frauen zermartern sich in einer solchen Situation schnell das Hirn mit Fragen wie: "Liebt er mich vielleicht gar nicht mehr?" "Bin ich nicht mehr attraktiv für ihn?" "Findet er jemand anderen begehrenswerter?"
Tappen Sie nicht in die Selbstzerfleischungs-Falle! Behalten Sie einen kühlen Kopf! Dass die Libido in einer längeren Beziehung bei beiden Partnern eines Tages nachlässt (und mit großer Wahrscheinlichkeit beim Einen schneller als beim Anderen), ist - wie schon mehrfach gesagt - ein natürliches Phänomen, um das man unbedingt wissen sollte (mehr zum Thema finden Sie in diesem Artikel).
Ein verzerrtes Bild von Liebe
Ein Grund, warum so viele Paare den Libido-Rückgang als bedrohlich wahrnehmen, ist ein medial verzerrtes Bild von Liebe. Die Art von Liebe, die wir von klein auf aus Fernsehen und Kino kennen (sei es in Disney-Zeichentrickfilmen oder Hollywood-Blockbustern), zeigt fast immer die Phase prickelnder, anfänglicher Verliebtheit.
Schmetterlinge im Bauch, unbändige Sehnsucht und kopfloses Verlangen ist das, was viele Menschen unterbewusst mit dem Begriff Liebe verbinden. Dabei ist die Anfangsverliebtheit nur ein ganz kleiner Teil dessen, was eine glückliche Liebesbeziehung über die Jahre ausmacht.
In der Realität weicht die anfängliche Leidenschaft zunehmend dem Gefühl von Vertrautheit und Verbundenheit. Und das ist auch gut so. Denn der Rückhalt, den uns eine langjährige, stabile Beziehung geben kann, ist die wichtigste Voraussetzung für Lebensglück und seelische wie körperliche Gesundheit.
Das heißt natürlich nicht, dass Erotik in längeren Beziehungen nicht bedeutsam bleibt und gut tut. Regelmäßig ein bisschen was von der anfänglichen Leidenschaft in den Alltag zurückzuholen, ist überaus lohnenswert... 🙂
Wenn ein Partner weniger Lust hat
Erleben Er & Sie einen ähnlich starken Rückgang der Libido, ist die Situation in der Regel unkompliziert. Damit aus weniger (oder wenig) Erotik keine komplette Flaute wird, ist es für Paare in längeren Beziehungen empfehlenswert, möglichst regelmäßig Zeit für Schäferstündchen zu vereinbaren, nach dem Motto: Alles kann, nix muss. Das mag vielleicht unromantisch klingen - ist aber weit romantischer, als wenn die abgeflaute Erotik eines Tages komplett zum Erliegen kommt (lesen Sie hierzu auch unseren Artikel über Sexmythen).
Konflikte entstehen vor allem dann, wenn der Rückgang der Libido bei einem Partner deutlich früher und/oder stärker einsetzt als beim anderen. Derjenige, der noch mehr begehrt, fühlt sich mit seiner Lust abgeschmettert und nimmt die Lustlosigkeit des Partners meist persönlich.
Im Folgenden beschäftigen wir uns mit der Konstellation: Die sexuelle Unlust beim Mann ist früher bzw. stärker eingetreten als bei der Frau (für die umgekehrte Konstellation finden Sie hier den Artikel "Sexuelle Unlust Frau").
Unterschiede in der Sexualität von Mann und Frau
Wie oben bereits angesprochen, gibt es Unterschiede zwischen der männlichen und der weiblichen Sexualität. Der Unlust von Männern liegen zum Teil andere mögliche Ursachen zugrunde als bei Frauen.
- Sexuelle Unlust beim Mann hat (tendenziell) häufiger körperliche Ursachen, während bei Frauen psychische Umstände etwas mehr ins Gewicht fallen.
- Die männliche Libido reagiert deutlich stärker auf Medikamente oder Hormonzugaben (wie Testosteron). Ein Testosteronmangel ist ein bedeutender Faktor für die Männergesundheit und Libido.
- Männliche Partner erleben Sex (ggf. auch einen 'Quickie' zwischendurch) in anstrengenden Zeiten oftmals als Stress-Katalysator, so dass sich ein Teil ihrer Anspannung durch sexuelle Befriedigung löst, während chronischer Stress bei den Partnerinnen fast immer zu einem dramatischen Rückgang der Libido führt.
Das Thema 'sexuelle Vorlieben und Geschlechterunterschiede' ist komplex und kann in diesem Rahmen nicht erschöpfend behandelt werden. An dieser Stelle möchten wir aber zumindest ins Bewusstsein rufen, dass es auch für diesen sensiblen Lebensbereich ganz besonders wichtig ist, nicht vorschnell von sich auf den Partner zu schließen.
Es gibt nicht nur zahlreiche individuelle, sondern auch geschlechtsspezifische Unterschiede - und es braucht von beiden Seiten Neugier, Offenheit, Gelassenheit - und idealerweise auch eine gehörige Portion Humor.
Ursachen für sexuellen Unlust beim Mann und passende Lösungen
Es kann nicht oft genug betont werden: Eine Verminderung des sexuellen Antriebs ist in einer langjährigen Partnerschaft völlig natürlich. Sollte es sich dabei um einen 'gemäßigten' Rückgang der Lust handeln (d.h. die Häufigkeit der erotischen Kontakte hat abgenommen; es braucht länger, bis der andere sich 'verführen' lässt - aber dann, wenn es zum Sex kommt, wird er als erfüllend erlebt), braucht es oft nur kleine Veränderungen im Miteinander, um wieder regelmäßiger eine erotische Atmosphäre zu schaffen (unser Artikel zum Thema "Kein Sex mehr in der Ehe" kann hier nützliche Anregungen geben).
Handelt es sich jedoch um einen sehr starken oder vollständigen Libidoverlust beim Mann - d.h. dass jegliches Verlangen verschwunden ist und auch auf sexuelle Annäherungen des Partners/der Partnerin nicht reagiert wird - ist es wichtig, die Ursache für die Appetenzlosigkeit herauszufinden und baldmöglichst zu beheben.
Libidoverlust Mann - die möglichen Ursachen im Überblick:
(A) Testosteron
Mögliche Gründe
Eine der häufigsten Ursachen für sexuelle Unlust beim Mann ist ein Mangel an dem Sexualhormon Testosteron. Dies betrifft vor allem Männer ab der zweiten Lebenshälfte, kann jedoch auch schon in jüngeren Jahren auftreten. In einer Studie des New England Research Institute litten 24 Prozent der untersuchten Männer über 30 Jahren an einem Testosteron-Mangel.
Das hilft!
Bei Verdacht auf Testosteronmangel empfiehlt es sich, einen Arzt (Urologen bzw. Andrologen) aufzusuchen. Dieser kann im Rahmen eines Blutbildes den Testosteronwert bestimmen sowie weitere hormonelle oder sonstige Defizite (beispielsweise Vitamin D-Mangel) feststellen, die für den Libidoverlust verantwortlich sein können.
Bei Bedarf kann der Arzt Testosteron steigernde Medikamente verschreiben und das Problem der Lustlosigkeit womöglich bereits damit lösen.
(B) Andere körperliche Ursachen
Unser Körper ist ein hochkomplexes System. Es gibt eine Vielzahl an körperlichen Faktoren, die zu einer Störung der Sexualfunktionen bei Männern führen können.
Alter
Wenn wir älter werden, lässt unsere Libido nach. Dieses Phänomen ist tief in unserer Biologie verankert und trifft irgendwann jeden von uns. Schon in einem Alter von 30 plus sinkt der Testosteronspiegel bei Männern jedes Jahr um etwa ein Prozent.
Nächster Schritt:
Veränderungen im Lebensstil (gesunde Ernährung, viel Bewegung, Austausch mit anderen) und die Beschäftigung mit neuen Themen bewirken meist, dass weiterhin (bzw. wieder mehr) Lebendigkeit empfunden wird - und damit einhergehend oft auch die Freude an Erotik erhalten bleibt (bzw. zurückkehren kann).
Erkrankungen
Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Herzschwäche, Bluthochdruck, Nierenschwäche und etliche weitere Erkrankungen können die sexuelle Lust bei Männern beeinträchtigen. Sexuellen Funktionsstörungen (Appetenzstörung) können auch eine bedeutende Rolle bei einem Libidoverlust bei Männern spielen.
Nächster Schritt:
Bei Verdacht auf eine dieser Erkrankungen sollte fachärztliche Hilfe eingeholt werden. Auch wenn es ungewohnt sein mag, die Veränderungen der eigenen sexuellen Appetenz mit einem 'Fremden' zu besprechen: Fragen Sie konkret nach, ob der Verlust der Libido mit einer körperlichen Erkrankung in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen könnte und lassen Sie sich von einem fachkundigen Arzt beraten, was dem Abhilfe verschaffen könnte.
Medikamente und Hormone
Wirksame Medikamente gehen leider häufig mit einer Reihe an Nebenwirkungen einher. Es gibt viele Medikamente, die die Libido bei Männern nachweislich senken können.
Auch Hormonelle Veränderungen, die sich negativ auf die Libido auswirken, gehören hier dazu. Hormone und sexuelle Lust stehen in einem direkten Zusammenhang zueinander.
Nächster Schritt:
Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche hormonelle Nebenwirkungen. Der Hormonhaushalt sollte zunächst umfassend überprüft werden, bevor die Ursachen für sexuelle Unlust bestimmt und etwaige Lösungen aufgezeigt werden können. Testosteronmangel und sexuelle Unlust zu behandeln können hilfreiche Mittel sein, um die Libido bei Männern wieder zu steigern.
(C) Leistungsdruck und Versagensangst
Mögliche Gründe
Auch wenn das Thema eher selten offen diskutiert wird: Viele Männer leiden unter Leistungsdruck und Versagensängsten im Bett. Diese sexuellen Unsicherheiten treten insbesondere in der Anfangsphase des Kennenlernens auf, wenn noch keine Gewissheit empfunden wird, wie der/die andere einen 'wirklich' findet.
Doch auch in langjährigen Beziehungen können solche Ängste erneut ausgelöst werden und sich wieder verfestigen. Die zwei häufigsten Auslöser (erektile Dysfunktion und vorzeitige Ejakulation) schauen wir uns gleich noch etwas genauer an.
Das hilft!
Wenn Leistungsdruck die Ursache für die sexuelle Lustlosigkeit ist, sollten Sie auf Kommunikation setzen. Sprechen Sie möglichst offen miteinander. Teilen Sie Ihre Sorgen. Gab oder gibt es Kommentare, durch welche die Versagensängste unwillentlich gesteigert wurden? Was sind die Grundpfeiler Ihrer Liebe? Was verbindet Sie? - Wieder das Gefühl zu haben, im selben Boot zu sitzen und in dieselbe Richtung zu rudern, kann bereits deutlich Druck herausnehmen.
In unseren Blogartikeln zum Thema Kommunikation finden Sie hilfreiche Antworten und konkrete Empfehlungen für ein liebevolleres Miteinander.
(D) Erektile Dysfunktion
Mögliche Gründe
Kaum etwas löst mehr sexuelle Unsicherheiten bei Männern aus als Erektionsstörungen. Erektile Dysfunktion liegt klinisch betrachtet dann vor, wenn der Mann in über zwei Dritteln seiner Versuche keine Erektion bekommen oder sie nicht aufrecht erhalten kann.
Bei jüngeren Männern haben Erektionsprobleme meist psychische Ursachen. Häufig führt übersteigerte Nervosität zur Beeinträchtigung der sexuellen Körperfunktionen. Die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder zu halten, löst dann neue Unsicherheiten aus und so wird schnell ein Teufelskreis in Gang gesetzt.
Die Diagnose 'Erektile Dysfunktion' wird im Alter immer häufiger (sie betrifft etwa jeden dritten Mann zwischen 60 und 70) und hat dann in der Regel keine psychische Ursache, sondern einen körperlichen Grund.
Das hilft!
Männer, die unter Erektionsstörungen leiden, sollten versuchen, sich nicht länger in katastrophisierende Gedankenspiralen zu stürzen und ihr 'Problem' idealerweise nicht mehr weiter zu dramatisieren. Vielleicht lässt sich das Thema der Partnerin gegenüber ja sogar charmant verkleiden: "Du kannst Dir wahrscheinlich kaum vorstellen, wie Du mein Herz noch immer zum Rasen bringst. Manchmal bin ich so nervös wie bei unserem ersten Mal."
Häufig genügt das offene Gespräch und eine liebevolle Reaktion der Partnerin, um den Erwartungsdruck zu reduzieren und die Freude an gemeinsamer Sinnlichkeit wieder zu steigern.
(E) Vorzeitige Ejakulation
Mögliche Gründe
Das "Zu-früh-kommen" ist eine der häufigsten Ursachen für sexuelle Versagensängste bei Männern. Je nach Studie betrifft der frühzeitige Samenerguss 20 bis 30 Prozent aller Männer.
"Zu früh" ist allerdings reine Definitionssache. Manche sprechen von höchstens ein bis zwei Minuten nach Beginn des Geschlechtsverkehrs, andere definieren das 'zu früh' vage als die Unfähigkeit zur Verzögerung des Orgasmus.
Was vorzeitige Ejakulation in jedem Fall kennzeichnet, ist der Leidensdruck, der daraus für den betroffenen Mann hervorgeht. Die Partnerin nicht befriedigen zu können, löst oft Angst, Frustration und Minderwertigkeitsgefühle aus. Und das führt häufig dazu, dass sexuelle Interaktionen weitestgehend vermieden werden.
Ursache für die Flaute im Bett ist dann nicht primär Lustlosigkeit, sondern Versagensangst.
Das hilft!
Auch hier können wir nur wieder betonen: Verständnisvolle Kommunikation ist beim Sex - genauso wie in allen anderen Lebensbereichen - das A und O in der Partnerschaft.
Noch ein paar Gedanken für 'den Mann':
Macht es überhaupt Sinn, einen frühzeitigen Orgasmus als Störung zu bezeichnen und sich gar dafür zu schämen? Fänden Sie es umgekehrt nicht überaus schmeichelhaft, wenn Ihre Partnerin vor lauter Auf- und Erregung die Kontrolle verliert und schon nach einer Minute willenlos zum Höhepunkt kommt? 😉
Außerdem: Viele Wege führen nach Rom. Und viele Wege führen zu einem Orgasmus. Wissen Sie mit Sicherheit, dass Ihre Partnerin Orgasmen nicht sogar mehr genießen könnte, wenn sie über andere Praktiken als über Koitus befriedigt wird? Würde es möglicherweise beiden gut tun, wenn Sie sich zunächst nur dem Körper Ihrer Partnerin widmen - mit allen Sinnen? Wenn Sie spüren bzw. wissen, dass Ihre Partnerin einen sexuellen Höhepunkt erlebt hat, steigert das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur Ihr Selbstvertrauen - sondern es verliert vermutlich an Bedeutung, die Dauer des (anschließenden) Miteinander-Schlafens zu 'steigern'.
(F) Stressbedingte Lustlosigkeit bei Männern
Mögliche Gründe
Wer kurz vor dem Burnout steht, hat keine Energie für Sex. Stress und sexuelle Unlust stehen im direkten Zusammenhang miteinander.
Wie bereits gesagt: Sex ist nur am Anfang von Beziehungen etwas, das 'von selbst geschieht'. Wenn Paare länger zusammen sind, braucht es oft ein bewusstes "Sich-darauf-einlassen".
Das ist natürlich sehr schwer, wenn Konflikte in der Arbeit, finanzielle Unsicherheiten oder Familienstreitereien die Atmosphäre prägen und beiden hartnäckig im Kopf herum kreisen.
Das hilft!
Stress und Sex verstehen sich so ganz und gar nicht gut. Ist es zu einer Flaute im Bett gekommen, weil einer von beiden dauernd gestresst ist, müssen beide erst einmal gemeinsam zu mehr Ruhe finden. Statt dem ohnehin bereits 'angezählten' Partner zusätzlichen Stress zu bereiten - indem die eigene Unzufriedenheit mit dem aktuellen Sexualleben beklagt wird - sollte gezielt nach Unterstützungsmöglichkeiten gefragt und nach Wegen gesucht werden, Stressoren zu reduzieren.
G) Unterschiedliche Vorlieben
Mögliche Gründe
Wenn es um sexuelle Vorlieben geht, weiß der eine vom anderen oftmals (selbst nach Jahren) nur einen Bruchteil dessen, was hilfreich zu wissen wäre. Hinsichtlich der eigenen Sehnsüchte im Bereich Erotik wortwörtlich 'die Hosen herunterzulassen', ist für viele Menschen äußerst schambesetzt. Derjenige, der nicht mit der Sprache herausrückt, möchte dem anderen außerdem nicht das Gefühl geben, (bislang) kein/e gute/r Liebehaber/in (gewesen) zu sein. Die allermeisten Paare müssen eine gemeinsame Sprache in Sachen Liebe und Erotik erst nach und nach finden und weiterentwickeln. Dass beide Körper von Anfang an die identische Sprache sprechen und es keinerlei verbaler Offenbarungen bedarf, mag eine wunderbare Vorstellung sein (und hat die eine oder der andere in einer vorangegangenen Liaison womöglich schon einmal erleben dürfen) - aber davon kann nicht selbstverständlich ausgegangen werden.
Da der andere keine Gedanken lesen kann, besteht die Gefahr, dass es zu einer Störung der Lust kommt. Die Probleme nehmen zu, die Anziehung bleibt auf der Strecke. Das ist umso bedauerlicher, als der Partner mit großer Wahrscheinlichkeit intime Wünsche erfüllen würde - wenn sie ihm doch nur bekannt wären.
Natürlich die Lust steigern: Hausmittel gegen sexuelle Unlust bei Männern
Es gibt kein Wundermittel gegen sexuelle Unlust. Allerdings können verschiedene Hausmittel und einige Veränderungen im Lebensstil auf ganz natürliche Weise dabei helfen, die Libido zu steigern.
Pflanzliche Mittel wie Maca, Ginseng oder Ashwagandha wirken luststeigernd. Spurenelemente wie Zink unterstützen die Testosteronproduktion. Vitamin D stabilisiert das hormonelle Gleichgewicht. Bewegung, frische Luft und eine bewusste Ernährung fördern die Durchblutung und können neue Energien freisetzen. Und vergessen Sie nicht: Manchmal reicht ein Moment der Ruhe oder ein gutes Gespräch, um wieder Raum für Nähe und Leidenschaft zu schaffen.
Das hilft!
Auch wenn es sich ungewohnt anfühlen mag: Teilen Sie einander einige Ihrer bisher 'geheimen Wünsche' mit! Was fühlt und hört sich für wen aufregend an, was nicht? Wer möchte wo, wie, wann angeschaut, ausgezogen, angefasst werden? Wem es (noch) (zu) schwer fallen sollte, über sexuelle Vorlieben und Phantasien zu reden, kann z.B. ein Buch über Erotik zu Hilfe nehmen und alles markieren, was ihn antörnt - um es anschließend dem anderen zum Schmökern hinzulegen... 😉
Immer hilfreich: Die Beziehung stärken
Der sicherste Weg, um Verlangen zurückzugewinnen ist es, Ihre Partnerschaft insgesamt zu stärken und Ihre Beziehungsqualität spürbar anzuheben.
Verbundenheit als gemeinsame Basis erhöht nicht nur die Lust aufeinander, sondern macht es viel einfacher, offen über Probleme und Wünsche zu sprechen. Wenn der andere die Hintergründe für die sexuellen Schwierigkeiten besser versteht, ist das oft 'schon die halbe Miete'.
Wie können Sie Ihrer Partnerschaft schnellstmöglich & gezielt etwas Gutes tun?
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Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Partnerschaft!
Ihre Dr. Judith Gastner & Ihr Prof. Dr. Ludwig Schindler
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Libidoverlust kann Beziehungen belasten und hat verschiedene Ursachen wie körperliche Erkrankungen, Stress und Beziehungsprobleme. Um dem entgegenzuwirken, sind offene Gespräche, Stressabbau und gegebenenfalls professionelle Hilfe wichtige Schritte. Eine verbesserte Beziehungsqualität und Offenheit für neue Ideen können helfen, die Intimität und das sexuelle Verlangen wiederherzustellen.
Häufige Fragen
Was sind die Gründe für sexuelle Unlust beim Mann?
Zu den möglichen Ursachen für sexuelle Unlust bei Männern zählen körperliche Veränderungen, hormonelle Schwankungen, psychologische Faktoren wie Stress, Ängste, Depressionen oder Beziehungsprobleme, Nebenwirkungen von Medikamenten oder - in einigen Fällen - auch körperliche Erkrankungen, die direkt mit einem Libidoverlust einhergehen können.
Was tun bei sexueller Unlust von Männern?
Es ist wichtig, mit dem Partner offen über mögliche Ursachen (Zu wenig Zeit? Zu viel Stress? Fehlen erotische Impulse? Ist das Körpergefühl insgesamt schlecht? etc.) zu sprechen. Erst dann kann nach geeigneten Wegen gesucht werden, das Wohlbefinden zu steigern und das sexuelle Verlangen wiederzubeleben. Auch eine gemeinsame Sexualtherapie sollte erwogen werden.
Wie steigert man die Libido bei Männern?
Um die Libido bei Männern zu steigern, können “natürliche” Maßnahmen helfen. Eine ausgewogene Ernährung mit Nahrungsmitteln, die Zink, Vitamin D und gesunde Fette enthalten, fördert die Testosteronproduktion. Regelmäßige Bewegung, vor allem Krafttraining und Ausdauersport, steigern den Testosteronspiegel und das allgemeine Wohlbefinden. Zudem ist es ratsam, auf ausreichend Schlaf zu achten und den Konsum von Alkohol und Nikotin zu reduzieren. Falls die Probleme weiterhin anhalten sollten, empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren, damit körperliche und psychische Ursachen abgeklärt werden können.
Welche Auswirkungen hat Stress auf die sexuelle Lust bei Männern?
Stress kann bei Männern eine nachteilige Wirkung auf die sexuelle Lust haben. Er beeinflusst den Hormonspiegel und verringert die Libido. Stress führt oft zu Müdigkeit und emotionaler Erschöpfung, durch das sexuelle Lustempfinden ebenfalls beeinträchtigt wird. Es gilt daher, Stressquellen zu identifizieren und geeignete Wege zur Stressreduktion zu finden.
Kann ein Arzt oder Therapeut bei sexueller Unlust helfen?
Wenn sexuelle Unlust über einen längeren Zeitraum anhält, erhebliche Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden hat oder mit anderen körperlichen oder psychischen Symptomen einhergeht, sollte professionelle Beratung in Anspruch genommen werden. Gemeinsam können zugrunde liegende Ursachen identifiziert und individuelle Lösungsansätze entwickelt werden.
Was sind die häufigsten Symptome bei einem Testosteronmangel bei Männern?
Ein Testosteronmangel kann vielfältige Symptome zur Folge haben, darunter Libidoverlust, anhaltende Müdigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall oder Muskelschwäche. Psychische Auswirkungen wie Konzentrationsprobleme, Lustlosigkeit, Stimmungsschwankungen und Depressionen finden sich ebenfalls häufig bei Männern mit Testosteronmangel. Mit steigendem Alter treten diese Symptome vermehrt auf, doch auch jüngere Männer können betroffen sein. Für eine genaue Diagnose ist eine Blutuntersuchung erforderlich, da ähnliche Beschwerden auch durch andere Ursachen ausgelöst werden können.
Wie kann man sich den Sex in der Beziehung erhalten?
Sex beginnt nicht erst im Schlafzimmer. Wenn Paare auch im Alltag liebevoll und zärtlich miteinander umgehen und emotional verbunden bleiben, erhöht das die Chance, dass auch die sexuelle Anziehung erhalten bleibt. Auch wenn es unromantisch klingt: Es braucht im Alltagsstress oft Verabredungen für erotische Zeit zu zweit - und Mut, Neues auszuprobieren!