Haben Sie sich in letzter Zeit mal wieder eine richtig kitschige Hollywood-Romanze reingezogen? Und zwei Stunden lang die von Missverständnissen und Turbulenzen geprägte Annäherung zweier Menschen miterlebt, die einfach nicht kapiert haben, dass sie füreinander geschaffen sind? Bis sie dann am Ende ihr Glück kaum fassen konnten. Und zwar bis in alle Ewigkeit...
Hach, muss das schön sein, so glücklich und zufrieden und verliebt und respektvoll und warmherzig und attraktiv und sexy (und überhaupt...) mit seiner gaaaaaanz großen Liebe zusammen zu sein - bis an sein seliges Lebensende!
Autsch! - Wenn Wunsch und Wahrheit weit auseinander liegen...
Hand aufs Herz: Am Ende solcher Kino-Schmonzetten wird fast jeder ein klitzekleines bisschen wehmütig und spürt die alte Sehnsucht nach der ganz, ganz großen Liebe, in der alle nur erdenklichen Wünsche erfüllt werden.
Und es wird einem wieder einmal bewusst: Partnerschaften verlaufen leider nur in Hollywoodfilmen so (okay - manchmal auch in deutschen Liebeskomödien). Dass im wahren Leben der Himmel nicht jahrzehntelang voller Geigen hängt, ist nun mal Fakt. Damit sollte man sich auseinandersetzen. Sonst unterwandern unrealistische Erwartungen auch die vielversprechendsten Beziehungen.
Vielleicht hat sich bei Ihnen aber auch ein richtig mulmiges Gefühl breit gemacht, weil Sie den Eindruck haben, Ihre Partnerschaft ist nicht nur deutlich anders – sondern das genaue Gegenteil. Zum Beispiel, weil...
sich Ihr Partner nicht (mehr) für Sie zu interessieren scheint,
er Ihnen schon lange nicht mehr richtig zuhört und Ihnen keine wirkliche Aufmerksamkeit schenkt,
er ärgerlich wird oder keine Zeit für Sie hat, wenn Sie seine Hilfe bräuchten,
er zugleich Ihre bedingungslose und uneingeschränkte Unterstützung einfordert,
für Ihren Partner die eigenen Wünsche und Bedürfnisse automatisch im Vordergrund stehen,
er Ihnen immer die Schuld gibt, wenn etwas schief läuft,
er fordert, dass Sie sich verändern - während er seinerseits zu keinerlei Zugeständnissen bereit ist,
sein Ton oft verletzend und respektlos ist usw. usf.
Diese Beschreibungen kommen Ihnen bekannt vor? Mit 'Romanze' hat Ihre Partnerschaft wenig zu tun? Ein Miteinander auf Augenhöhe gibt es nicht? Auf fast jedem gemeinsamen Foto sehen Sie angespannt aus?
Dann kann es sein, dass Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin das ist, was als Narzisst bzw. Narzisstin oder als Mensch mit narzisstischer Persönlichkeitsakzentuierung oder -störung bezeichnet wird.
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Was bedeutet der Begriff „Narzissmus“?
Der Begriff „Narzissmus“ stammt aus der griechischen Mythologie: Der Sage nach wies der bildschöne Narziss alle Menschen ab, die ihn begehrten. Zur Strafe sollte er selbst die Qualen unerwiderter Liebe erleiden. Daher verdammten ihn die Götter dazu, sich in sein eigenes Spiegelbild zu verlieben, das sich im Wasser reflektierte. Bei dem Versuch, es zu umarmen, ertrank er schließlich – so der Mythos.
Narzissmus beschreibt die Zurschaustellung der eigenen Großartigkeit und Besonderheit. Narzissten verströmen ein hohes Maß an Selbstüberzeugung und Sendungsbewusstsein. Anderen Menschen gegenüber verhalten sie sich oft herablassend. Wie Narziss im Mythos, leiden sie allerdings auch selbst. Psychologen gehen davon aus, dass hinter der nach außen getragenen Grandiosität in Wahrheit ein instabiler, zerbrechlicher Selbstwert steht.
Liegen die typischen Merkmale in sehr starker Ausprägung vor und zeigen sich dauerhaft in verschiedenen Lebensbereichen, kann - nach genauer Anamnese und Abklärung vom Psychologen, Psychiater oder Psychosomatiker - die Diagnose einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ gestellt werden.
Doch auch dann, wenn nicht alle Kriterien für die Störung der 'Persönlichkeit' erfüllt sind, können die beschriebenen typischen Eigenschaften den betroffenen Menschen selbst und sein Umfeld stark prägen und belasten.
Woran erkenne ich einen Narzissten?
Nicht jeder Mensch, der sehr sendungsbewusst ist oder sich für etwas Besonders hält, ist ein Narzisst oder eine Narzisstin. Und natürlich ist auch nicht jeder Narzisst wie der andere. Daher ist es nicht immer leicht, Narzissmus zu erkennen. Es gibt allerdings charakteristische Merkmale, die gehäuft bzw. z.T. deutlich ausgeprägt auftreten, wenn Narzissmus im Spiel ist. Zum Beispiel:
- Selbstüberschätzung.
Narzissten überschätzen ihre eigene Bedeutung. Sie übertreiben oft ihre Leistungen oder Talente und erwarten, als etwas Besonders angesehen zu werden, ohne beweisen zu müssen, dass sie es tatsächlich sind. - Größenphantasien.
Narzissten beschäftigen sich häufig mit Phantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Schönheit oder die ideale Liebe. - Status.
Da Narzissten überzeugt davon sind, außergewöhnlich zu sein, sind sie der Ansicht, nur von ebenfalls herausragenden Menschen oder Personen mit hohem Status verstanden zu werden. Meist möchten sie nur oder vorwiegend mit ihnen zusammen sein. - Bewundert werden.
Narzissten haben in der Regel ein Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung und Anerkennung. - Anspruchshaltung.
Narzissten haben fast immer eine hohe Anspruchshaltung. Sie erwarten besondere Behandlung und halten es für selbstverständlich, dass all ihre Bedürfnisse automatisch erfüllt werden. - Ausnutzen.
Narzissten nutzen zwischenmenschliche Beziehungen oft aus, um ihre eigenen Ziele zu erreichen – das gilt auch und besonders für Partnerschaften. - Keine Empathie.
Narzissten mangelt es meist an Empathie. Sie erkennen Gefühle und Wünsche anderer Menschen häufig nicht an und identifizieren sich nicht mit ihnen. - Neid.
Narzissten sind oft neidisch auf andere Menschen oder überzeugt davon, diese seien neidisch auf sie. - Arroganz.
Narzissten verhalten sich häufig hochmütig und arrogant.
In aller Regel leidet der Lebenspartner sehr darunter, wenn der Ehemann oder die Ehefrau narzisstische Persönlichkeitszüge oder eine ausgeprägte narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Solche Strukturen wirken sich nämlich fast immer massiv auf die Partnerschaft aus.
Wie verhält sich ein Narzisst in einer Beziehung?
Da Narzissten sehr Ich-bezogen sind, erwarten sie, auch in der Partnerschaft im Mittelpunkt zu stehen. Sie verlangen, dass sich der andere um ihre Wünsche kümmert und ihre Erwartungen erfüllt. Tut er das nicht oder äußert eigene Bedürfnisse, kann ein Narzisst schnell ungehalten werden. Harsche Zurechtweisungen und Demütigungen sind dann an der Tagesordnung. Auf die Wünsche ihres Partners achten Narzissten kaum oder gar nicht.
Im Alltag zeigen Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder narzisstischen Zügen häufig starke Stimmungsschwankungen. Besonders bei Kritik vom Beziehungspartner, reagiert ein Narzisst extrem gekränkt und mit starker Wut. Das führt dazu, dass der andere sich langfristig „wie auf Eierschalen“ bewegt, um den narzisstischen Partner bloß nicht zu verärgern. Die eigenen Bedürfnisse müssen in der Regel komplett zurückgestellt werden.
So begegnen sich die Partner niemals auf Augenhöhe. Der Lebenspartner des Narzissten hat das Gefühl, sich permanent unterordnen und alle Erwartungen des anderen fehlerfrei erfüllen zu müssen, um Abwertung zu entgehen. Dadurch fühlen sich Lebenspartner von Narzissten oder Narzisstinnen über kurz oder lang wert- und hilflos. Sie werden von Schuldgefühlen geplagt. Ihr Selbstbewusstsein nimmt Schaden. Zudem können sie sich in der Paarbeziehung nicht fallen lassen, da sie permanent Angst davor haben, dass die Stimmung kippt.
Oft wird auch von einer toxischen Beziehung gesprochen, wenn eine Partnerschaft unter den narzisstischen Eigenschaften eines Partners leidet.
Narzissten erkennen: Auf welche Warnsignale sollte ich in meiner Beziehung achten?
Auch, wenn die Ausprägungen unterschiedlich sind: Vielleicht finden Sie sich in der obigen Beschreibung im Großen und Ganzen wieder und fragen sich schon seit längerem, ob auch Sie in einer Beziehung mit einem Narzissten leben.
Wir möchten Ihnen im vorliegenden Artikel dabei helfen, diese Frage möglichst klar für sich zu beantworten. Dazu haben wir die typischen Warnsignale und Hinweise, die auf Narzissmus hindeuten, für Sie zusammengestellt.
Der Partner möchte immer im Mittelpunkt stehen
Wie bereits erwähnt: Narzissten ist es wichtig, auch in der Partnerschaft im Mittelpunkt zu stehen. Das kann sich in vielen verschiedenen Situationen zeigen. Hat der Lebenspartner beispielsweise etwas Besonderes erreicht, etwa eine Beförderung erhalten, werten Narzissten das oft ab, anstatt sich mit dem anderen zu freuen oder die eigene Bewunderung zum Ausdruck zu bringen – denn der andere darf niemals „besser“ sein oder allzu lange im (Rampen-)Licht stehen. Das gilt auch für Freunde oder Familienmitglieder: Narzissten lästern meist überdurchschnittlich viel, besonders dann, wenn sie neidisch auf die Erfolge oder den Besitz anderer Personen sind.
Auch daran lassen sich Narzissten erkennen: Sie versuchen, auch im Freizeitbereich ihre vermeintliche Überlegenheit zu demonstrieren. Teilen sie beispielsweise ein Hobby mit Menschen in ihrem Umfeld, kaufen sie oft teures Zubehör und präsentieren das dann offen sichtbar. Damit werden Botschaften gesendet im Sinne von: „Ich führe das Hobby gewissenhafter und besser aus als du.“
Zudem möchten narzisstische Personen oft um jeden Preis die Kontrolle behalten und bestimmen, was in der Freizeit unternommen wird und was nicht.
Der Narzisst hält seine Versprechen nicht
Da Narzissten und Narzisstinnen in ihrer Selbstdarstellung und Selbstliebe übertreiben und ihre Eigenschaften besonders positiv darstellen, versprechen sie mitunter Dinge, die sie nicht halten können. Sie sagen beispielsweise zu, bestimmte Aufgaben zu übernehmen oder Probleme zu lösen, denen sie eigentlich nicht gewachsen sind. Anstatt sich das einzugestehen, geben sie äußere Umstände oder einer anderen Person die Schuld dafür.
Der narzisstische Partner schwankt zwischen abwertendem und liebevollem Verhalten
Narzissten schwanken oft stark darin, wie sie ihren Beziehungspartner behandeln: Während sie an einem Tag liebevoll und großzügig sein können, sind sie an anderen Tagen gleichgültig, kalt und ohne Empathie. So verhindern sie, dass der Partner oder die Partnerin sie verlässt, da immer wieder auf die guten Tage gehofft wird. Gleichzeitig glaubt der andere dadurch meist, nur dann Liebe und Zuneigung zu bekommen, wenn er sich besonders anstrengt – und tut daher sehr viel für den Narzissten.
Eine weitere Form uneindeutigen Verhaltens: Narzissten machen häufig Komplimente, die „vergiftet“ sind – also nur auf den ersten Blick aussehen wie ein Kompliment, in Wirklichkeit aber Beleidigungen enthalten. Das kann etwa so klingen:
- „Du hast dich heute ja endlich mal geschminkt. Solltest du öfters machen. So siehst du gleich etwas besser aus.“ oder
- "Das Jackett steht dir. Das kaschiert deine hängenden, schmalen Schultern." oder
- "Hey, Glückwunsch zu Deinen neuen Stiefeln. Das erste Mal, dass Schuhe von Dir nicht nach Alte-Oma aussehen."
Solche Aussagen verunsichern die Partner bzw. Partnerinnen und schaden dem Selbstwertgefühl. Dadurch geben sie dem Narzissten oder der Narzisstin immer mehr Kontrolle in der Paarbeziehung.
Der Partner reagiert empfindlich auf Kritik
Da es Personen mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur extrem schwer fällt, sich eigene Fehler einzugestehen, reagieren sie sehr empfindlich auf Kritik, denn: Kritik bedroht das Selbstwertgefühl. Wie bereits weiter oben angedeutet, ist das Selbstwertgefühl eines Narzissten in Wirklichkeit instabil. Seine zur Schau gestellte Selbstverliebtheit, Souveränität und Bewunderung für die eigenen Geistesblitze dienen dem Selbstschutz. Daher macht es narzisstischen Menschen Angst, wenn ein anderer diesen Schutzmechanismus in Frage stellt – und er reagiert oft angriffslustig. So werden aus scheinbaren Kleinigkeiten häufig große Streitereien.
Dabei verdreht ein Narzisst die Realität meist so geschickt, dass er der anderen Person die Schuld gibt und am Ende als „das Opfer“ dasteht. So erhält er oft sogar noch Zuspruch von seinem Umfeld.
„Mein Partner war aber doch am Anfang ganz anders“
Wenn die oben genannten Verhaltensmuster häufig in Ihrer Partnerschaft auftreten, ist das ein starker Hinweis darauf, dass Ihr Mann oder Ihre Frau ein Narzisst sein könnte. Vermutlich denken Sie immer wieder darüber nach, wie Sie in diese Konstellation geraten konnten und warum Sie zugelassen haben, dass sich ihr Leben derart verändert hat.
„Warum bin ich diese Beziehung überhaupt eingegangen? Hätte ich nicht schon viel früher checken müssen, dass hier narzisstische Persönlichkeitsmerkmale oder sogar eine Persönlichkeitsstörung vorliegen?“
Nicht unbedingt, wie die Psychologie zeigt. Denken Sie an den Anfang Ihrer Partnerschaft zurück. Vielleicht fällt Ihnen dabei mit Verwunderung auf, dass diese damals fast so perfekt war wie die eingangs erwähnte Hollywood-Romanze. Das ist nicht untypisch. Da Narzissten sehr von sich überzeugt sind, können sie andere Menschen oft ebenfalls schnell von sich überzeugen. Sie wissen, wie sie andere dazu bringen, sie zu mögen - und das nutzen sie oft zu ihrem Vorteil aus, etwa dann, wenn sie einen attraktiven Menschen kennenlernen. Dann verhält sich ein Narzisst meist erst einmal "perfekt" und tut all das, was sich der andere nur wünschen kann. Er schenkt ihm scheinbar seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Das Ziel: Eine Partnerschaft aufzubauen, in der der Narzisst umsorgt und unterstützt wird. Narzissten verhalten sich also nicht aus Liebe so oder um dem Partner etwas Gutes zu tun, sondern weil sie wissen, dass sie den anderen so an sich binden können.
Ist ihnen das gelungen – sind sie also eine feste Beziehung eingegangen – lässt das positive Verhalten meist schlagartig nach. Es ist schließlich nicht mehr „nutzbringend“ für den Narzissten.
Das klingt sehr berechnend, als wäre es Ausdruck von reinem Egoismus oder Selbstsüchtigkeit. Nicht ohne Grund werden Narzissten immer wieder als Egomanen bezeichnet. Doch behalten Sie immer im Hinterkopf: Ein Narzisst handelt nicht aus Boshaftigkeit so. Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung, die vielfältige Ursachen hat und deren Entstehung in der Kindheit liegt. In der Psychologie wird davon ausgegangen, dass ein Narzisst in seiner eigenen Kindheit und Jugend nicht genügend konstruktive Verhaltensmuster und sozial angemessene Einstellungen erlernen konnte. Daher nutzt er (unbewusst) die Strategien, die ihm früher einmal in schwierigen Lebenssituationen geholfen haben – auch dann, wenn sie mittlerweile eigentlich nicht mehr angemessen sind. Wie schon erwähnt, leiden Narzissten in der Regel unbewusst selbst darunter, dass sie nicht in der Lage sind, ihr Verhalten flexibel und angemessen an verschiedene Situationen anzupassen.
Hat die Beziehung mit einem Narzissten eine Zukunft...?
Sollte sich beim Lesen dieses Artikels Ihre Vermutung verfestigt haben, dass Ihr Freund / Mann bzw. Ihre Partnerin / Ehefrau ein Narzisst bzw. eine Narzisstin ist - so wie schätzungsweise ca. 2 Prozent der Bevölkerung - sind Sie vermutlich verunsichert, ob Ihre Partnerschaft überhaupt eine Zukunft hat. Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten.
Die Antwort hängt nämlich von verschiedenen Faktoren ab, wie insbesondere der Frage: Möchte der Narzisst an sich selbst und seinen Verhaltensmustern etwas verändern, d.h. an sich und der Partnerschaft 'arbeiten'?
Wenn Sie davon überzeugt sind, Ihr Mann oder Ihre Frau könnte narzisstische Züge, Narzissmus als Persönlichkeitsmerkmal oder sogar eine narzisstische Persönlichkeitsstörung haben, sprechen Sie mit ihm oder ihr in einer möglichst ruhigen Situation darüber. Zeigen Sie ihm oder ihr evtl. diesen Artikel – vielleicht erkennt er oder sie sich selbst zumindest in einigen Punkten wieder.
…wenn der Narzisst selbst etwas verändern möchte?
Wenn Ihr Lebenspartner sich selbst in den beschriebenen Verhaltensweisen erkannt hat, hat er den ersten riesengroßen Schritt bereits gemacht: Er hat begonnen, sich und sein Verhalten zu reflektieren. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass er selbst Leidensdruck hat und sich auf die Suche nach Veränderungsmöglichkeiten machen wird.
Ist das der Fall, d.h. möchte er selbst etwas an sich und der Paarbeziehung verändern, stehen die Chancen für Ihre Liebe erst einmal relativ gut. Die ungünstigen Strategien, die ein Narzisst nutzt, sind schließlich erlernte Verhaltensweisen und Einstellungen. Das bedeutet: Er kann ebenso lernen, ein 'besserer' Lebenspartner zu werden. Dazu ist es wichtig, zunächst den Ursachen auf den Grund zu gehen und anschließend herauszufinden, welche Verhaltensweisen hilfreich sind, um eine Liebesbeziehung positiv zu gestalten und auch die Wünsche des anderen im Auge zu behalten. Diese neuen Muster müssen dann aktiv im Alltag eingeübt werden, bis sie sich automatisieren.
So verändern die betroffenen Menschen zwar nicht direkt ihre Persönlichkeit, aber sie können sich Fähigkeiten wie Empathie oder Signale der Wertschätzung und Anerkennung aneignen. Dadurch können sie Störungen in ihrem alltäglichen Verhalten beheben und so, d.h. durch eine authentische und liebevolle Partnerschaft, langfristig auch den eigenen Selbstwert steigern.
Das gelingt am besten, wenn die Betroffenen ein konkretes Hilfsmittel an der Seite haben, das die relevanten Informationen zusammenfasst, Tipps gibt und zum regelmäßigen Üben anhält.
Dazu eignet sich das PaarBalance Online-Training hervorragend: Anhand von 18 Sitzungen vermittelt es zentrales Beziehungswissen und konkrete Handlungsanleitungen für den Alltag. Es ist das einzige wissenschaftlich überprüfte, interaktive Online-Coaching zur Verbesserung von Paarbeziehungen im deutschsprachigen Raum, das vom einzelnen Partner durchgeführt werden kann.
So kann er sich jederzeit flexibel und unabhängig von seinem Lebenspartner auf fundierte Weise mit den wichtigsten Beziehungsfertigkeiten beschäftigen und die neuen Strategien mehr und mehr in den gemeinsamen Beziehungsalltag integrieren.
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In diesem Prozess benötigen beide Beziehungspartner viel Geduld. Doch wenn sie sich dafür entscheiden, den Weg gemeinsam zu gehen, können sie eine starke, gesunde Partnerschaft aufbauen. Falls das trotz gemeinsamer Bemühungen nicht gelingt, kann für Paare Paarberatung oder Paartherapie bei einem spezialisierten Psychotherapeuten sinnvoll sein.
…wenn der Narzisst nicht an sich arbeiten möchte?
Wie gehen Sie damit um, wenn Ihr Beziehungspartner sich nicht eingestehen kann, dass er narzisstische Züge (oder eine narzisstische Persönlichkeitsstörung) hat – und sich und sein Verhalten nicht verändern möchte?
In dem Fall ist es schwierig, die Partnerschaft oder Ehe auf eine liebevolle und respektvolle Weise weiterzuführen, denn Ihr Mann oder Ihre Frau wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gewillt sein, jemals wirklich auf Ihre persönlichen Bedürfnisse einzugehen. Daher werden Sie weiterhin dauerhaft einseitig Zugeständnisse machen müssen, wenn Sie die Partnerschaft aufrechterhalten möchten. Auf lange Sicht wird Sie das vermutlich unglücklich machen. Falls Ihr Partner nicht einen eigenen Beitrag leisten möchte, um die Partnerschaft zu verbessern, kann eine Trennung der letzte Ausweg sein.
Möglicherweise stellen Sie dabei etwas fest, das Sie erschreckt:
Wenn Sie in einer Langzeitbeziehung mit einer narzisstischen Person gelebt haben, haben Sie vielleicht inzwischen verlernt, wie eine gesunde Partnerschaft auf Augenhöhe funktioniert. Ihr Selbstbewusstsein ist vermutlich stark beschädigt und möglicherweise fällt es Ihnen schwer, anderen Menschen zu vertrauen.
Bevor Sie eine neue Beziehung eingehen, kann es daher sehr hilfreich sein, erst einmal wieder zu lernen, sich auf die Suche nach den eigenen Bedürfnisse zu machen, eigene Wünsche zu erkennen und zu äußern und für persönliche Grenzen einzustehen – sonst ist die Gefahr groß, dass Sie erneut in ähnlich ungesunde Beziehungen geraten.
Das PaarBalance Online-Coaching kann Ihnen dabei helfen, die Kompetenzen zurückzugewinnen, die in einer von Narzissmus geprägten, toxischen Partnerschaft verloren gegangen sind. So können Sie sicherstellen, dass Sie in Zukunft so behandelt werden, wie Sie es sich wünschen: Mit Respekt, Anerkennung, Aufmerksamkeit und auf Augenhöhe.
Wir wünschen Ihnen viel Kraft & drücken fest die Daumen, dass sich die Dinge in die von Ihnen gewünschte Richtung entwickeln.
Herzliche Grüße von
Dr. Judith Gastner & dem PaarBalance-Team