☝🏻 Schnelleinstieg: So bekommen Sie Ihre Beziehungsängste in den Griff
Sie haben Angst vor einer Beziehung?
Vielleicht ist eine schmerzhafte Trennung in der Vergangenheit der Grund dafür, dass es Ihnen schwer fällt, sich auf eine neue Partnerschaft einzulassen. Möglicherweise haben Sie eine leidvolle Beziehungserfahrung noch nicht überwunden und denken mit Schrecken an die Streitigkeiten und Beziehungsprobleme von damals.
Vielleicht haben Sie das Unvorstellbare erleben müssen: Ihr geliebter Partner oder Ihre geliebte Partnerin ist gestorben. Jetzt kämpfen Sie jeden Tag darum, mit dem Alleinsein zurechtzukommen, den Schmerz zu überwinden und Ihre Gefühle zu sortieren.
Eventuell gehören Sie aber auch zu den Menschen, die generell erst einmal zurückscheuen vor zu viel Nähe. Oder Sie haben Angst, dass Sie sich durch eine neue Partnerschaft eingeengt fühlen könnten und sich eine feste Beziehung nicht mit Ihrem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Freiheit verträgt.
Dieser Artikel möchte Sie dabei unterstützen, Ihre (Beziehungs-)Ängste in den Griff zu bekommen.
Beziehungsangst in einer festen Partnerschaft? Anstehende Veränderungen können der Grund dafür sein.
Auch Veränderungen in bestehenden Beziehungen können der Grund dafür sein, dass sich Beziehungsängste entwickeln. Sind Sie beispielsweise nach einer längeren Zeit der Fernbeziehung in dieselbe Stadt gezogen? Planen Sie den Umzug in eine gemeinsame Wohnung? Denken Sie an einen Hauskauf? Stehen Sie kurz vor der Verlobung oder Hochzeit?
Es ist keine Seltenheit, dass einer von beiden Partnern die Beziehung eines Tages als zu eng erlebt und erste Anzeichen von Angst bei sich wahrnimmt. Vielleicht weil er plötzlich den Eindruck hat, der andere sehne sich mehr nach einem „Spiegel“ als nach einem eigenständigen Menschen als Gegenüber. Oder weil der das Gefühl hat, dass der Partner bzw. die Partnerin mittlerweile andere Vorstellungen von Liebe, Partnerschaft und einem erfüllten Leben hat. Möglicherweise aber auch weil sich die Bedürfnisse nach Nähe und Austausch von den eigenen unterscheiden.
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Angst vor einer Beziehung ist keine Seltenheit, denn: Liebe macht verletzlich.
Gründe dafür, dass Bindungsängste entstehen und es als schwierig empfunden wird, einem anderen Menschen (wieder) Zutritt zum eigenen Leben zu gewähren und sich an eine Partnerschaft heranzuwagen, gibt es jedenfalls viele.
Wenn wir uns „mit Haut und Haaren“ auf eine neue Beziehung – und damit auf einen anderen Menschen – einlassen, werden wir verletzbar. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Je größer die Liebe und das Vertrauen, das wir einem Partner schenken, je stärker die Nähe und die Bindung, die wir fühlen, desto größer der Schmerz und das Entsetzen, wenn unsere Gefühle eines Tages enttäuscht werden.
Alles, was sich im Leben zu haben lohnt, hinterlässt Spuren, falls wir es wieder verlieren. Deshalb kennt fast jeder das leise Unbehagen, das sich einstellt, wenn uns bewusst wird, dass wir die eigenen Gefühle nicht mehr wirklich unter Kontrolle haben. Sich abhängig von der Zuwendung und Liebe eines anderen zu fühlen, kann das Erleben von Souveränität und damit das eigene Ego empfindlich bedrohen und Angst machen.
Das Wort „Bindung“ beinhaltet nämlich beide Aspekte:
- dem anderen in Liebe verbunden sein, wenn die Partnerschaft gut läuft
- sich innerlich weiterhin angebunden fühlen, auch wenn sich die Liebe bei mindestens einem der Partner wieder verabschiedet hat
Was tun, wenn Bindungsängste aus dem Ruder laufen?
Manche Menschen verspüren regelrechte Angst vor einem (neuerlichen) Gefühlschaos und Kontrollverlust, wenn ein potentieller neuer Partner in ihr Leben tritt und es an der Zeit wäre, aus der Deckung zu kommen. So kann eine tiefe Beziehungsangst oder eine generalisierte Bindungsangst entstehen. Im Extremfall kann sich eine Angststörung mit Panikattacken oder Agoraphobie entwickeln.
Sehr sensible Menschen tun sich oft besonders schwer damit, tiefe Gefühle und Nähe für einen anderen zuzulassen. Wenn dann die Liebe nicht von Dauer ist und es zu einer Trennung kommt, sind sie besonders gefährdet, in eine seelische Krise zu geraten und psychische Symptome zu entwickeln.
Um eine solche aus dem Ruder gelaufene Angst vor Nähe und Bindung zu überwinden und das Vertrauen in die eigenen Gefühle zurückzugewinnen, kann die Unterstützung eines kompetenten Psychologen nötig werden (siehe auch: Notfalladressen). Starke Angst, die nicht mit Entschiedenheit angegangen wird, hat die unerfreuliche Tendenz, sich „breitzumachen“. Manche Betroffenen entwickeln schleichend eine generalisierte Angststörung. Nur in den seltensten Fällen geht starke Angst von alleine wieder weg. Hat sich eine Angststörung erst einmal „eingenistet“ und gehören Panikattacken und Agoraphobie quasi zum Alltag dazu, braucht es den bewussten Entschluss, der Angst den Kampf anzusagen.
Die gute Nachricht: Ängste können meist gut behandelt werden!
Erfreulicherweise kann Angst in der Regel gut therapiert werden. Bei einer Angststörung ist ein zweigleisiges Vorgehen sinnvoll: Zum einen muss genau verstanden werden, welche Bedingungen dazu geführt haben, dass die Ängste überhaupt entstehen konnten. Zum anderen aber auch, welches die Gründe dafür sind, dass sie nach einer Weile nicht von selbst wieder verschwunden sind.
Falls Beziehungsangst und Bindungsangst zusätzlich mit Panikattacken und Agoraphobie einhergehen, ist die sog. „Konfrontation mit Reaktionsverhinderung" die Behandlungsmethode der Wahl: Die Betroffenen stellen sich genau den Situationen, in denen Gefühle von Angst und Panik aufkommen und lernen, ihre Ängste so lange auszuhalten, bis sie deutlich nachlassen.
Angst auslösende Situationen dürfen also nicht (mehr) vermieden oder frühzeitig verlassen werden. Auf diese Weise werden Panikattacken immer seltener auftreten und weniger stark ausgeprägt sein. Bis sie – im besten Fall – wieder komplett verschwunden sind.
Alleinsein als Alternative zu Bindung und Nähe?
Denken Sie manchmal, dass es besser wäre, in Zukunft auf eine Partnerschaft zu verzichten? Um sich vor möglichen Schmerzen zu schützen? Vielleicht auch um sich nicht sehenden Auges in die nächste Gefahr zu begeben? Damit Sie nicht noch einmal eine Trennung oder Zurückweisung erleben müssen? Um kein weiteres Mal einen geliebten Menschen gehen lassen müssen? Oder vielleicht auch um sich nie mehr von einem Partner oder einer Partnerin bevormundet zu fühlen?
Wäre der bewusste Verzicht auf Liebe und Zusammengehörigkeit nicht die beste Alternative? Schließlich ist es doch wirklich nachvollziehbar, dass jemand, dessen Vertrauen und Liebe von einem anderen Menschen bitter enttäuscht worden sind, Angst vor Wiederholung hat. Oder dass jemand der eine schlimme Trennung oder womöglich sogar mehrere belastende Trennungen hinter sich hat, erst einmal einen großen Bogen um potentielle Beziehungen macht!
Aber dauerhaft? Der Preis für diese Art von lebenslangem Selbstschutz wäre extrem hoch. Wenn wir nie mehr die Erfahrung von Nähe, Bindung, Liebe und Zusammengehörigkeit in einer Liebesbeziehung machen würden, würde uns etwas ganz Essentielles fehlen. Denn Tatsache ist: Kaum etwas gibt uns so viel Energie und Rückhalt wie eine stabile Partnerschaft!
Langfristig würden Sie sich unendlich viel Lebensfreude und Kraft rauben, wenn Sie zum chronischen Bindungsphobiker werden und eine neue Beziehung ein für allemal für sich ausschließen würden.
Entscheiden Sie sich dafür, der Liebe wieder eine Chance zu geben.
Bleiben Sie der Entscheidungsmacher in Ihrem Leben! Seien Sie mutig!
Entschließen Sie sich ganz bewusst dazu, dem unheilvollen Duo Beziehungsangst und Bindungsangst den Kampf anzusagen! Reden Sie sich das Alleinsein nicht schön! Werden Sie nicht zum Bindungsphobiker!
Lassen Sie es nicht zu, dass Angst dauerhaft das Ruder übernimmt!
Verhindern Sie, dass Symptome einer Angststörung, generalisierte Beziehungsängste oder Panikattacken entstehen. Wagen Sie es, wieder Gefühle für einen anderen Menschen zu entwickeln! Lassen Sie sich wieder auf Nähe und Liebe ein! Vertrauen Sie darauf, dass auch Sie eine glückliche Beziehung verdient haben.
Eine gute Beziehung zu haben, ist kein Zufall! Wenn Sie bei Ihrer nächsten Partnerschaft ganzen Einsatz bringen, haben Sie die besten Chancen, dass Ihr Beziehungsglück von Dauer sein wird.
Angst vor einer Beziehung? Vermeiden Sie Fehler von Früher!
Wie gesagt: Meist sind es die Altlasten aus früheren Beziehungen, die uns davon abhalten, einem anderen Menschen unser Vertrauen zu schenken. Fremdgehen oder ein Seitensprung des Ex-Partners. Streit. Der Kampf gegen Eifersucht. Gefühle von Entfremdung und Alleinsein. Zurückweisung. Die Erfahrung, eingeengt worden zu sein und zu wenig Raum für eigene Bedürfnisse gehabt zu haben. Und vieles andere mehr.
Machen Sie sich bewusst, was Sie nicht mehr erleben möchten. Dadurch bekommen Sie ein sicheres Gespür dafür, worauf es Ihnen in Ihrer (nächsten) Beziehung ankommt. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, nicht mehr in ungute alte Muster zu verfallen.
Intimität statt Bindungsangst! Sie selbst können Ihre (neue) Beziehung gezielt beeinflussen.
Beziehungsangst und Bindungsangst sind nicht in Stein gemeißelt. Zum Glück haben Sie selbst es in der Hand, Ihre Ängste zu überwinden und eine (neue) Beziehung in eine liebevolle Richtung zu lenken.
Sie dürfen sich darauf verlassen: Sobald Sie in Vorleistung gehen, wird Ihr (neuer) Partner nachziehen.
Wenn Sie selbst genau wissen, was Sie sich in Ihrer neuen Beziehung wünschen, wird Ihre Partnerin mit großer Wahrscheinlichkeit denselben Kurs einschlagen. Und es braucht meist gar nicht viel, um von Anfang an die richtigen Impulse zu setzen für einen guten gemeinsamen Start.
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- Damit Sie sich von Herzen über Ihre (neue) Beziehung freuen können.
- Um optimistisch in die Zukunft schauen zu können.
- Damit Sie das Leben zu zweit genießen können.
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Häufige Fragen
Was sind die Symptome von Beziehungsangst?
Unter Beziehungsangst wird die Angst verstanden, mit einem anderen Menschen eine langfristige intime Beziehung einzugehen und emotionale Nähe zuzulassen. Sobald eine Beziehung enger wird, können Symptome auftreten wie innere Unruhe, Angespanntheit, Furchtsamkeit, Gereiztheit, Rückzug und die Vermeidung von Intimität und Nähe.
Welche Ursachen für Beziehungsangst gibt es?
Beziehungsängste entwickeln sich oft aufgrund von schmerzhaften Erfahrungen aus vergangenen Beziehungen, unsicheren Bindungsmustern oder wegen eines geringen Selbstwertgefühls. Negative Beziehungsvorbilder können ebenso eine Rolle spielen wie die Angst vor Verlust oder Verpflichtungen oder die Sorge, Aufregenderes zu verpassen (FOMO = „Fear of missing out“).
Welche Auswirkungen hat Beziehungsangst auf eine Partnerschaft?
Durch Beziehungsangst entstehen fast immer Missverständnisse und Konflikte: Der Beziehungsängstliche hält den anderen auf Abstand. Dieser fühlt sich zurückgewiesen und ungeliebt. Beziehungsangst kann sogar so stark werden, dass eine Beziehung nach kurzer Zeit wieder beendet wird aus Furcht, später selbst verletzt zu werden („Schmerzprophylaxe“).
Wie kann man Beziehungsangst überwinden?
Beziehungsangst zu überwinden erfordert Mut und die Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung. Es braucht ein Bewusstsein dafür, dass man in engeren Beziehungen zwar immer verletzt werden kann, es aber lohnenswert ist, dieses Risiko einzugehen. Denn als soziale Wesen sind wir nicht fürs Alleinsein gemacht.
Wie kann man dem Partner bei Beziehungsangst helfen?
Für einen beziehungsängstlichen Partner ist es hilfreich, Geduld, Verständnis und Gelassenheit zu spüren. Auch wenn es oft nicht leicht sein mag: Bemühen Sie sich, die Grenzen Ihres Partners zu respektieren. Nehmen Sie Momente der Zurückweisung nicht persönlich. Das Vertrauen wird wachsen, wenn genug Zeit da ist und es zugleich möglichst wenig Druck und Forderungen gibt.