Trennung? - Die wichtigsten Empfehlungen aus paartherapeutischer Sicht

Was ist in Ihrer persönlichen Situation die richtige Option: Den Weg einer finalen Trennung zu gehen oder sich noch einmal um einen Neustart mit dem Partner zu bemühen? Hier finden Sie Antworten aus der Paartherapie- und Trennungsforschung sowie unserer langjährigen Praxiserfahrung, die Ihnen weiterhelfen können, die für sich richtigen nächsten Schritte zu gehen.

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Die "Trennung von Tisch und Bett" - Was bedeutet das für uns als Bindungswesen?

Trennung

Wenn Beziehungsprobleme immer mehr überhand nehmen, stellt sich verständlicherweise die Frage, ob eine klare Trennung bzw. Scheidung nicht der bessere Schritt wäre als noch länger in einer hoch belasteten Atmosphäre weiterzuleben.

Sich von einem ehemals geliebten Partner zu trennen, gehört zu den emotional schmerzhaftesten Ereignissen überhaupt. Wir Menschen sind Bindungswesen und sehnen uns nach Zugehörigkeit und Zusammenhalt. Fürs Alleinsein sind wir nicht gemacht.

Auch wenn der Beziehungsfrust in letzter Zeit zugenommen haben mag: Nach einer Trennung ist einer der bedeutsamsten Menschen, mit dem man möglicherweise seit Jahren oder Jahrzehnten einen elementar wichtigen Abschnitt seines Lebens verbracht hat, nicht mehr so wie bisher da bzw. bricht komplett weg. Die gemeinsame Zukunft, die man über Jahre oder Jahrzehnte zusammen geplant hatte, wird es so nun doch nicht geben. Es gilt, ein wichtiges Kapitel des gemeinsamen Weges und der geteilten Biographie zu schließen und die eigenen Zukunftspläne innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne neu auszurichten. In der bisherigen gemeinsamen (oder neuen Wohnung) wird es wogmöglich ungewohnt still.

Getrennt sein meint nicht nur die Trennung von Tisch und Schlafstätte, sondern auch getrennt werden von vertrauten Gesprächen, gemeinsamen Ritualen, Plänen, Arbeitsaufteilungen, dem gemeinschaftlichen Unterhalt von Haus & Hof sowie zahllosen Selbstverständlichkeiten, die sich seit Beziehungsbeginn in großem Umfang etabliert haben.

Im Rahmen von Trennung und Scheidung kommt es neben all dem Schmerz und den Verlusten meist zudem noch zu zähen Verhandlungen (über Unterhalt, anderweitige finanzielle Themen etc.). Wenn die Partner verheiratet sind, es ein gemeinsames Kind oder mehrere Kinder gibt und Fragen zum Anspruch auf Kindesunterhalt und Umgangsrecht hinzukommen, wird das Auseinanderdividieren so richtig kompliziert. Ohne eine rechtliche Beratung sind solche Herausforderungen von den zu diesem Zeitpunkt leider oft noch zerstrittenen Ehegatten nur schwer einvernehmlich zu klären. Wenn das Trennungsjahr zuende gegangen ist und beide (Ex-)Partner noch immer in emotionalen Turbulenzen stecken, häufen sich die unerfreulichen Termine vor Gericht.

Formale Trennung ist nicht gleich emotionale Trennung

Es kann Monate, sogar Jahre dauern, bis wir das Ende einer Ehe oder einer Partnerschaft emotional vollständig verarbeitet haben und auch gefühlsmäßig wirklich 'getrennt' sind.

Manche Menschen hängen ihrer verlorenen Liebe lebenslang nach. Oder sie hadern nachhaltig mit der Frage, ob sie nicht doch hätten bleiben bzw. mehr um das gemeinsame Leben hätten kämpfen müssen. Hätten sie von sich und dem Ex-Partner nachdrücklicher verlangen müssen, noch einmal alle Segel auf "Neustart" zu setzen? Das Kapitel einer zerbrochenen Liebesbeziehung ohne Reue und in Frieden zu schließen, gelingt dann nur äußerst mühsam.

Eine Trennung ist niemals leicht. Umso wichtiger ist es, sich mit der komplexen Thematik so ehrlich und ungeschönt wie möglich auseinanderzusetzen - ganz gleich, ob es darum geht, eine Trennung zu verhindern oder bereits darum, sie abzuwickeln und zu verarbeiten.

Es gibt gut erforschte und bewährte Maßnahmen, die dabei helfen, dass sich die schwierige Situation nicht noch weiter verschärft, sondern zusätzliche Turbulenzen verhindert werden.

Nutzen Sie gute Tipps - und ignorieren Sie schlechte!

Trennungsjahr der Ehegatten. Anspruch auf Unterhalt. Kontakte des Partners zum Kind. Termine bei Gericht usw. usf. - Hilfe! Bei einer Trennung oder Scheidung sind sehr viele Dinge zu beachten.

Sicherlich haben Sie schon einmal das Sprichwort gehört: "Der Kluge lernt aus seinen eigenen Fehlern, der Weise aus den Fehlern der anderen."

Gerade beim Thema Trennung vom Partner bzw. Scheidung vom Ehegatten können die Konsequenzen von Fehlern schmerzlich und folgenschwer sein. Daher gibt es zahlreiche Ratgeber, die dabei helfen wollen, vermeidbare Fallstricke zu umgehen. Doch nicht alle dieser Ratgeber oder Internetseiten sind gleichermaßen fundiert.

Bei der Flut an Hilfsangeboten ist es daher notwendig, sich zunächst einen guten Überblick zu verschaffen, um sich dann möglichst nur noch mit qualifizierten Empfehlungen bzw. Internetseiten intensiver zu beschäftigen.

Wir haben versucht, Ihnen diesen Schritt abzunehmen, und im Folgenden ein paar wichtige Orientierungshilfen zum Thema "Trennung und Scheidung: Ja oder nein?" zusammengestellt.

"Warum passiert das ausgerechnet mir?!"

Wenn eine Ehe scheitert, stellen sich meist beide Ehegatten verzweifelt die Frage, warum es ausgerechnet sie 'getroffen' hat. Wäre die Abwärtsspirale zu verhindern gewesen? Hätte man etwas anders machen müssen?

Steht die Trennung im Raum oder ist der Ehepartner frisch aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen, erleben das die meisten Betroffenen als absolute Ausnahmesituation.

Jeder, der sich in diesem emotionalen Chaos wiederfindet, hat den Eindruck, sein Schicksal wäre einzigartig (weil einzigartig schrecklich, traurig, belastend, beängstigend, herausfordernd etc.).

Das zu denken, ist vollkommen nachvollziehbar und normal - aber letztendlich ziemlich irrational. Warum das so ist, zeigt ein kurzer Blick in die Statistik.

Trennung in Zahlen

Trennung und Scheidung sind keine seltenen Phänomene, wie die Statistik zeigt.

Laut einer 'ElitePartner'-Studie von 2019 haben Deutsche im Laufe ihres Lebens im Schnitt etwa 3,4 Beziehungen. Das heißt zwangsläufig auch: Sie müssen mehrere Trennungen bewältigen.

Die Scheidungsrate schwankt in Deutschland in den letzten 10 Jahren zwischen 30 und 50 Prozent. Sprich: Jeder Dritte bis Zweite muss irgendwann durch eine Scheidung hindurch.

Und zwar mit allem, was fast immer mit dazugehört: Trennungszeit, Unterhalt für den Anwalt, Scheidungsantrag, formales Trennungsjahr vom Ehegatten, Trennungsunterhalt, Auflösung von Wohnung oder Haus, Verletzungen, zerplatzte Träume, Schuldgefühle etc. Und das nicht nur einmal, sondern u.U. mehrmals im Laufe eines Lebens.

Falls es auch bei Ihnen zu einer Trennung kommen sollte, lautet die tröstliche Nachricht also: Sie sind nicht alleine. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass eine Trennung und ihre Folgen banal wären und man sie einfach so "wegstecken" können müsste.

"Du kannst mich mal! Ich reiche sofort die Scheidung ein!" - Achtung! Heftige Emotionen sind kein guter Ratgeber...

Ist die Trennung vom Partner bzw. Ehegatten der richtige Ausweg? Sollten wir das Kapitel zu unserer gemeinsamen Beziehungsgeschichte schließen? Oder bleiben uns doch noch andere Optionen? Auf diese Fragen haben die meisten Paare über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg keine klare Antwort.

Kaum eine Frage ist schwieriger zu beantworten als diese: Wann geht es wirklich nicht mehr? Wann habe ich mehr als genug ausprobiert? Wann sollte ich mich aus Gründen der Selbstfürsorge trennen? Welche Auswirkungen wird eine Trennung zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf mich, uns, die wichtigen Menschen in unserem Umfeld haben (Kinder in ihrer derzeitigen Entwicklungsphase, Eltern, Freunde, Nachbarn, Kollegen...)?

Die Antwort darauf hängt immer von Ihrer individuellen Situation ab. Nichts und Niemand - auch nicht der beste Freund, der Bestseller-Ratgeber, das vertrauteste Familienmitglied - kann Ihnen diese Entscheidung letztlich abnehmen. Als Paartherapeuten können wir jedoch folgenden klaren Rat geben:

Beenden Sie eine Ehe oder Beziehung niemals aus einem hochemotionalisierten Moment heraus (wie akute Wut oder eskalierte Eifersucht oder vom anderen zurückgewiesenes sexuelles Verlangen etc.).

Solange Sie unsicher sind, ob eine Trennung oder Scheidung der richtige Weg ist, besteht weiterhin Hoffnung für Ihre Partnerschaft. Dann sollte die Antwort auf die große Frage "Trennung?" zunächst (und bis auf weiteres) "Nein!" lauten.

Verunsicherung ist nämlich ein häufiger Hinweis darauf, dass man sich noch immer eine funktionierende Beziehung mit dem jetzigen Partner wünscht.

Für die Stimmigkeit mit der eigenen Biographie ist es erwiesenermaßen das Beste, rückblickend sagen zu können: Wir haben nach fairen Kompromissen gesucht, uns ernsthaft um eine gelingende Kommunikation bemüht, neue Wege für mehr Beziehungsqualität und einen Ausweg aus Frust und Streit getestet. Und das gilt auch dann, wenn das gesamte Umfeld bereits zu einer Trennung geraten haben mag.

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Ehe und Scheidung: Welche Lebensbereiche sind von einer Scheidung betroffen?

Von einer Trennung sind fast alle Lebensbereiche betroffen. Die Entscheidung "Gehen oder Bleiben" sollte daher niemals aus dem Affekt heraus getroffen werden.

Eine Scheidung absorbiert die Betroffenen über einen langen Zeitraum. Schließlich ist eine Scheidung vom Ehepartner nicht nur ein immenser bürokratischer Akt (Scheidungsantrag, Anwalt, Verhandlungen, Gericht, Sorgerecht usw.), sondern hat meist gravierende finanzielle Auswirkungen (Trennungsunterhalt, Kindesunterhalt, Unterhalt für eine Immobilie, Teilung von Einkommen und Vermögen etc.). Eine gemeinsame Wohnung oder ein gemeinsames Haus, Arbeit oder eine anderweitig verschmolzene Lebensarchitektur machen in der Regel alles noch komplizierter.

Die emotionalen Folgen, die ein solcher Schritt für die Ehepartner mit sich bringt, greifen tief in die bisherige Identität ein.

Der Mensch, mit dem man zuvor Tisch und Bett geteilt und jeden Tag verbracht hat, verlässt nicht nur die Wohnung, sondern das gemeinsame Leben. Die getrennten Partner müssen sich in vielerlei Hinsicht neu definieren.

So wie eine Partnerschaft fast alle Lebensbereiche beeinflusst, werden bei einer Trennung auch nahezu alle Lebensbereiche in Mitleidenschaft gezogen.

Hätte ich bloß vorher gewusst...

Immer wieder hören wir den Satz: "Hätte ich vorher gewusst, was eine Scheidung wirklich bedeutet, hätte ich noch einmal alles versucht, um unsere Beziehung zu retten."

Lassen Sie sich daher vor einem solchen finalen Schritt genug Zeit. Sehr häufig stellt es sich als weit besser heraus, alles daran zu setzen, die Differenzen zu überbrücken und sich auf all die Gründe zu besinnen, deretwegen man sich seinerzeit auf die Ehe eingelassen hat.

Eine professionelle Beratung (durch einen Paarberater oder ein fundiertes Online-Coaching) kann zweifelnden Paaren helfen.

Sollten Sie sich aktuell in einer akuten Ehekrise befinden, kann vermutlich auch der Artikel "Ehekrise überwinden" nützlich sein.

Wenn Kinder im Spiel sind

Wenn ein Elternteil auszieht, verändert sich für viele Kinder die gesamte Lebenssituation.

Die oben genannten Herausforderungen eines Trennungsprozesses sind für die meisten Betroffenen zwar sehr schmerzhaft, kostspielig (insb. im Falle einer Scheidung) und seelisch anstrengend und (z.B. aufgrund von Schlafstörungen etc.) häufig auch körperlich belastend - können letztlich aber bewältigt werden: Nach diversen Kämpfen gelingt die Entkoppelung der verflochtenen Leben irgendwann und es kehrt für die getrennten Ehepartner nach und nach wieder so etwas wie eine 'neue Normalität' ein.

Wirklich 'ernst' wird es immer dann, wenn Kinder in die Trennung involviert sind. Dann geht es nicht mehr 'nur' um die verletzten Gefühle der Erwachsenen, sondern um die physische und psychische Gesundheit der Kinder, für die beide Eltern Verantwortung tragen.

Wenn ein Elternteil auszieht und nicht mehr bei den Kindern lebt, geht das für viele Kinder mit großen Veränderungen einher. Und es bleibt selten aus, dass Kinder bereits im Vorfeld viele Streitigkeiten mitbekommen, die den meisten Scheidungen vorausgehen: Ein Jahr Dauerzoff und Geschrei. Oder Anspannung und eisiges Schweigen zwischen den Eltern - vielleicht schon seit zwei, drei oder noch mehr Jahren... Und nach all dem Leiden dann trotzdem keine Versöhnung und die Erfahrung von Zusammenhalt als Familie. All das kann bei den Kindern tiefe Spuren hinterlassen mit langfristigen Folgen.

Ein Großteil der Erwachsenen ist dann im Rahmen einer Scheidung so sehr mit formalen und logistischen Anliegen beschäftigt (besteht Anspruch auf Unterhalt? Wer bekommt das Sorgerecht? Wie regeln wir das Umgangsrecht? Welches Elternteil bleibt im gemeinsamen Zuhause leben? usw. usw.), dass die seelischen Nöte der Kinder häufig unterschätzt werden.

 

Folgen einer Trennung für die Kinder

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Kinder aus intakten Elternhäusern deutlich positivere Aussichten als Trennungskinder haben: Sie haben im Durchschnitt bessere schulische Leistungen, später ein höheres Einkommen und eine bedeutend niedrigere Kriminalitätsrate - um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Ob es uns gefällt oder nicht: Als Eltern müssen wir auch diese Tatsachen beachten und bei unserer Entscheidung für oder gegen eine Trennung im Blick behalten.

Eine Scheidung um jeden Preis zu verhindern, ist aber natürlich nicht immer sinnvoll: Etwa dann, wenn ein Partner gewalttätig ist oder sich häufige, destruktive Streitigkeiten durch nichts beilegen lassen. In solchen Fällen kann es auch den Kindern deutlich besser gehen, wenn ihre Eltern getrennt leben. Aber selbst dann sollte der elterliche Anspruch sein, das Trennungsjahr und die darauffolgende Zeit den Kindern zuliebe so schonend wie nur möglich zu gestalten.

Wie steht es aktuell um die wichtigsten Bereiche in Ihrer Partnerschaft?

Trennung trotz Liebe? - Das würden wir in den seltensten Fällen empfehlen.

Meist ist eine Trennung oder Scheidung gerade deswegen so belastend, weil - bei allem Frust - auch noch positive Gefühle füreinander da sind - selbst wenn die Probleme aktuell überhand genommen haben sollten. Dann schmerzt allein die Vorstellung, endgültig vom Ehegatten getrennt zu sein.

Sagt der Kopf "Ja" und das Herz "Jein" oder "Nein" zur Trennung, steckt man in der Bredouille.

Wir als 'personifizierte Beziehungsratgeber' und Psychotherapeuten mit jahrzehntelanger Erfahrung sind der Überzeugung:

Es lohnt sich fast immer, für seine Beziehung bzw. Ehe zu kämpfen, wenn beide Partner noch etwas füreinander empfinden.

Sollte Sie die Frage "Soll ich mich trennen, obwohl ich sie / ihn noch liebe?" umtreiben, hilft es vermutlich, sich noch etwas ausführlicher mit den Artikeln "Trennung trotz Liebe" oder "Soll ich mich trennen?" zu beschäftigen.

Gründe für eine Trennung

Letztlich wissen nur die Betroffenen selbst (bzw. können es gemeinsam herausfinden), wie es zu der Verschlechterung ihrer Beziehungsqualität gekommen ist. Sich den eigenen Anteil an einer unguten Beziehungsdynamik einzugestehen, mag zunächst schmerzhaft sein, hat aber meist auch etwas sehr Befreiendes: Man kann wieder "agieren statt reagieren"!

Wenn es doch so schmerzhaft und konsequenzenreich ist - warum trennen sich Menschen dann überhaupt?

Es gibt unendlich viele individuelle Gründe und Begründungen, die wir niemals aufzählen könnten. Bestimmte Trennungsgründe bekommen wir in unserer Praxis allerdings gehäuft zu hören.

Deshalb haben wir uns in unserem Artikel "Trennung trotz Liebe" unter der Rubrik "10 typische Gründe für eine Trennung trotz Liebe" mit den häufigsten Trennungsgründen auseinandergesetzt.

Trennung auf Zeit?

Vielleicht haben Sie sich schon einmal mit dem Konzept der "Beziehungspause" oder "Trennung auf Zeit" auseinandergesetzt. Manch einer hält das für eine gute Strategie, um sich auf die eigenen und die gemeinsamen Bedürfnisse zu besinnen - andere vermuten hinter dem Vorschlag eine "Trennung auf Raten".

Eine "Trennung auf Zeit" hat einen eher schlechten Ruf. Im Einzelfall kann sie jedoch auch Vorteile für beide Ehegatten mit sich bringen. Dann nämlich, wenn derjenige, der sie vorschlägt, seine damit verbundenen Gründe, Wünsche und Hoffnungen gut erklärt.

Kann eine "Trennung auf Zeit" funktionieren?

Ob ein solcher Schritt Ihnen ganz persönlich dabei helfen kann, gemeinsam neue Perspektiven für Ihre Ehe zu entwickeln und eine Scheidung zu verhindern, ist nicht pauschal zu beantworten. Es hängt nämlich ganz entschieden davon ab, wie eine solche Phase von jedem einzelnen Paar gestaltet wird und welcher Ablauf geplant ist.

Eine Weile getrennt vom Freund oder Ehepartner zu leben, kann - bei guter Vorbereitung - sehr hilfreich für die Entscheidungsfindung sein.

Derjenige, der die Trennung auf Zeit vorschlägt, muss dem anderen allerdings gut erklären, was er sich von diesem Schritt erhofft. Und beiden muss gleichermaßen klar sein, dass es sich nicht um eine endgültige Trennung handelt.

  • Es wird kein Scheidungsantrag gestellt.
  • Das Trennungsjahr hat noch nicht begonnen.
  • Stattdessen bleibt alles offen: Die Entscheidung für oder gegen eine Scheidung wird erst nach dieser Zeit getroffen.

Trennung auf Zeit - Vermeiden Sie folgenschwere Fehler!

Damit Unklarheiten nicht ungewollt zu einer endgültigen Trennung führen, sollten Sie sich umfassend damit beschäftigen, was im Vorfeld einer "Trennung auf Zeit" zu klären ist.

In unserem speziellen Ratgeber-Artikel zum Thema "Trennung auf Zeit" beschreiben wir, welche Absprachen im Vorfeld getroffen werden sollten und wie gefährliche Tretminen umgangen werden können.

Die wichtigste Grundregel: First things first

Unser Motto: Beratung vor Scheidung (samt dem belastenden Gesamtpaket: Verlust, Schmerz, zerplatzte Träume verkraften, Scheidungsantrag, Unterlagen, Termine bei Gericht, Fragen zum Unterhalt etc. etc.). Das bedeutet: Lassen Sie nichts unversucht, um eine finale Trennung von Ihrem Ehegatten zu verhindern.

Die Betreuung zahlloser Menschen vor, während und nach einer Trennung hat gezeigt: Jede Situation ist unterschiedlich. Allerdings gibt es die Grundregel, die für so gut wie alle Betroffenen zutrifft:

Sich selbst zuliebe sollte man - dem eigenen subjektiven Empfinden nach - alles versucht haben, um seine Partnerschaft oder Ehe zu retten.

"Was wäre wenn..."

Selbst wenn alle Bemühungen scheitern und es letztendlich doch zur Trennung bzw. Scheidung kommt, können Sie künftig in den Spiegel schauen und wissen: "Ich habe alles versucht. Ich habe unsere Liebe nicht leichtfertig aufgegeben."

Das ist die bestmögliche Antwort auf die Fragen, die getrennte oder geschiedene Partner oft nach Jahren noch plagen: "Was wäre wenn...? Haben wir wirklich alles dafür getan, um die Scheidung zu verhindern? Hätten wir es nicht noch ein Jahr länger gemeinsam probieren sollen? Hätte die passende professionelle Beratung uns geholfen, unsere Ehe zu retten?"

Nicht zu wissen, ob die Beziehung noch zu retten gewesen wäre, ob man verfrüht aufgegeben hat, das gemeinsame Glück verschenkt hat, kann weit über das Trennungsjahr hinaus den Seelenfrieden stören und den Schmerz lebendig halten.

"...es doch noch klappt?"

Und dabei ist es doch so: Entscheidet sich mindestens ein - idealerweise beide Partner parallel - dafür, die Partnerschaft wenn irgend möglich zu retten und - ganz wichtig! - wendet hierbei die passende Strategie an, lässt sich eine Trennung bzw. Scheidung sehr häufig verhindern. Und nicht nur das:

Aus einer 'Problembeziehung' im 'Dauer-Krisen-Modus' kann innerhalb kürzester Zeit (nicht erst, wie viele denken, nach vielleicht einem Jahr oder gar vielen Jahren) wieder Harmonie und Beziehungszufriedenheit entstehen.

Was es dafür braucht?

Den Willen, gemeinsam in die Partnerschaft zu investieren, sowie die richtige Strategie und Vorgehensweise. Ersteres müssen Sie selbst mitbringen, bei letzterem unterstützen wir Sie gerne.

Trennung? Nein - Erst noch einmal: Kurswechsel!

Die passende Beratung im richtigen Moment kann Ihre Partnerschaft retten und den unseligen Selbstläufer-Strudel (aus Scheidung einreichen, formales Trennungsjahr starten, Unterlagen zusammensuchen, Trennungsunterhalt bestimmen, Termine bei Gericht wahrnehmen usw. usf. - kurzum: Den kompletten schmerzhaften Scheidungsprozess vom Ehegatten) verhindern.

Wie gesagt: Es braucht aktives Engagement und eine gute Strategie, um eine Trennung oder Scheidung abzuwenden und die Partnerschaft wieder in positive Bahnen zu lenken.

Heißt das, dass Sie zuerst alle Probleme aufarbeiten müssen, bevor Sie es wieder schön miteinander haben können? Muss erst das ein oder andere Jahr harte Arbeit investiert werden, bevor man sich wieder wohlfühlen kann? Nein! Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall:

Zuerst dürfen wieder alle Segel auf einen wohlwollenden Umgang miteinander, auf Momente der Leichtigkeit und des gemeinsamen Vergnügens gesetzt werden, bevor man sich nach und nach den Herausforderungen in der Partnerschaft bzw. Ehe konstruktiv (und mit echten Erfolgschancen!) stellen kann.

Die gute Nachricht: Beziehungsarbeit? Vermutlich gar nicht nötig!

In diesem Sinne muss sich die Beschäftigung mit Ihrer Beziehung also absolut nicht nach "Arbeit" anfühlen.

Das innovative Online-Coaching von PaarBalance ↗, entwickelt von meiner Kollegin Dr. Judith Gastner und mir (Prof. Dr. Ludwig Schindler), gibt Ihnen einen bewährten und in wissenschaftlichen Studien überprüften Schritt-für-Schritt-Plan vor, mit dem Sie Ihre Beziehung in oft erstaunlich kurzer Zeit (wieder) auf ein stabiles und harmonisches Fundament stellen können.

Das PaarBalance-Programm hilft Paaren mithilfe von unterhaltsamen Videos und spannenden Übungen dabei,

  • die Stimmung schnellstmöglich positiv zu verändern,
  • den Scheinwerfer wieder auf die guten Aspekte (von sich selbst, dem Partner, der Beziehung) zu lenken,
  • den Austausch und die Kommunikation zu verbessern,
  • heiße Eisen (schwierige Konfliktthemen und 'Dauerbrenner') auf erfolgversprechende Weise anzugehen und
  • endlich wieder eine schöne Liebesbeziehung erleben zu dürfen.

Die Inhalte und der Ablauf des Coachings sind wissenschaftlich fundiert. Das Programm kann sowohl als reines Selbsthilfeprogramm als auch ergänzend zu einer Paartherapie oder Beratung genutzt werden.

Treten Sie schnellstmöglich in Aktion - bevor der "Point of no return" für Sie oder Ihren Partner überschritten ist und eine Trennung oder Scheidung nicht mehr verhindert werden kann.

Wissenschaftlich fundierte Paartherapie online für den einzelnen Partner mit dem PaarBalance-Coaching

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Partnerschaft wieder zu einer Bereicherung für Ihr Leben wird!

Wir wünschen Ihnen alles Gute & grüßen Sie herzlich

Ihre Dr. Judith Gastner, Ihr Prof. Dr. Ludwig Schindler & das PaarBalance-Team


Häufige Fragen

Wie kann man eine Trennung gut bewältigen?

Eine Trennung zu verarbeiten, braucht Zeit. Das Gefühlskarussell muss zur Ruhe kommen, die seelischen Wunden müssen heilen. Während des Trennungsprozesses gilt es herausfinden, was einem am besten helfen kann: Mit vertrauten Menschen sprechen? Sich auspowern? Neues ausprobieren? Tagebuchschreiben? Meditieren? Eine Therapie beginnen? Oder alles zusammen?

Gibt es eine Trennung ohne Streit?

Eine Trennung ist fast immer ein schwieriger Prozess. Dieser kann aber so  einvernehmlich und respektvoll wie möglich gestaltet werden. Denken Sie immer daran: Es geht um Ihren inneren Frieden. Deshalb: Vertagen Sie Gespräche, wenn Sie zu aufgewühlt sind. Vermeiden Sie Anschuldigungen. Verabschieden Sie Rachegedanken. Bemühen Sie sich um faire Kompromisse.

Wie kann man Kindern bei einer Trennung helfen?

Das wichtigste ist es, eine sichere Umgebung bereitzustellen, in der die Kinder ihre Gefühle und Sorgen zum Ausdruck bringen können. Erklären Sie die Situation ehrlich und altersgerecht. Hören Sie gut zu. Geben Sie Antworten. Sorgen Sie dafür, dass die Kinder eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen haben können. Reden Sie möglichst nie schlecht über Ihren Ex-Partner.

Wie kann man mit Schuldgefühlen nach einer Trennung umgehen?

Mit einer Trennung sind fast immer Schuldgefühle und Anschuldigungen verbunden. Es gilt, sich selbst und dem anderen zu vergeben und zu erkennen, dass Beziehungen komplex sind und nicht automatisch dauerhaft funktionieren. Menschen und Lebensentwürfe verändern sich. Dann kann es besser sein, einander friedlich loszulassen und zu verabschieden - und damit auch die Schuldfrage.

Was ist nach einer Trennung wichtig vor einer neuen Beziehung?

Nutzen Sie die Zeit nach der Trennung, um Boden unter die Füße zu bekommen und das eigene Profil zu schärfen. Pflegen Sie Ihre Interessen. Probieren Sie Neues aus. Vertiefen Sie Bekanntschaften und Freundschaften. Setzen Sie sich ehrlich mit den Trennungsgründen auseinander: Was war Ihr Anteil? Was möchten Sie in einer neuen Liebe anders machen?

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