Kein Sex mehr in der Ehe

Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, Paartherapeutin, Pädagogin, Coach
Lesedauer: Minuten
Dr. Judith Gastner
Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, Paartherapeutin, Pädagogin, Coach
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Schon alle Zutaten für eine glückliche Beziehung beisammen? 
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Unsere Paartherapeuten nehmen die 7 häufigsten Sex-Mythen unter die Lupe und erklären, was es für guten Sex braucht.

Viele Paare stehen irgendwann an demselben Punkt: Es läuft nicht mehr so richtig (viel) im Bett.

Wo die heftig Verliebten einst täglich voller Leidenschaft über einander hergefallen sind, ist die gemeinsame Erotik mittlerweile zur Seltenheit geworden. Bei manchen Paaren liegt das am Hamsterrad des Alltags, in dem es kaum Raum für ungestörte Zweisamkeit gibt. Bei anderen hat einer von beiden Partnern eines Tages seltener (oder kaum noch oder phasenweise sogar gar kein) Verlangen nach Sex.

Betroffene machen an dieser Stelle häufig den Fehler, nach der Schuld für solche Veränderungen zu suchen:

Ist ihre lustlose Frau (ihr lustloser Mann) die bzw. der Schuldige?

Liegt die Sex-Flaute an eigenen Unzulänglichkeiten?

Ist die Beziehungsqualität insgesamt schuld? etc. etc.

Aber geht es hier wirklich um die Schuldfrage?

In diesem Artikel nehmen wir die weit verbreitetsten Glaubenssätze über Sexualität und Leidenschaft unter die Lupe und überprüfen, ob sie sinnvoll sind und ob sie uns gut tun - oder uns womöglich vollends die Lust auf die Lust nehmen. 😉

Herrscht bei Ihnen gerade erotische Flaute, segeln Sie einfach nur in etwas ruhigeren Gewässern oder sind Sie sexuell vielleicht sogar aktiver als andere Paare?

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Artikel-Empfehlung: Sexuelle Unlust

Bevor Sie mit den 7 Sex-Mythen starten, können Sie sich gerne auch unsere Artikel zum Thema "Sexuelle Unlust Frau" bzw. "Sexuelle Unlust Mann" abspeichern.

In diesen Artikeln beleuchten wir jeweils die 6 häufigsten Ursachen für sexuelle Unlust und geben Ihnen 7 konkrete Tipps, was Sie tun können, damit sich beide Partner wieder wohler fühlen mit dem Thema Erotik:

Zum Artikel "Sexuelle Unlust Frau"

Sexuelle Unlust Mann

Auch Männer können unter Libidoverlust leiden. In unserem Artikel geben wir einen Überblick zu möglichen Ursachen der Lustlosigkeit. Wir gehen dem Phänomen der Sexuelle Unlust Mann auf den Grund und geben konkrete Tipps und Anregung zu einer aktiveren und erfüllteren Sexualität für beide Partner.

Sex-Mythos 1: Nur spontaner Sex ist wirklich guter Sex. Genauso ist es! Oder?

Spätestens für Paare, bei denen "aus zwei drei" geworden ist, wird die „spontane Nummer zwischendurch“ erst einmal zur absoluten Ausnahme. An ungeplante Schäferstündchen ist für die wenigsten Eltern kleiner Kinder noch zu denken (-> Übermüdung, Dauer-Rufbereitschaft...).

Aber auch ein Großteil der kinderlosen Paare stellt nach längerer Beziehungsdauer fest, dass sich ihre einstige Spontaneität hinsichtlich Lust und Sinnlichkeit mehr und mehr verabschiedet hat.

Stilisiert man das Feuer des Anfangs („Früher sind wir doch übereinander hergefallen und konnten gar nicht genug von einander bekommen!“) als Must have für die gelebte Erotik hoch, kann es passieren, dass es in einer Ehe irgendwann überhaupt keinen Sex mehr gibt.

Deshalb gilt: Verabredungen zum Sex müssen keineswegs unsexy sein! Vielmehr sind sie oftmals die Voraussetzung dafür, dass überhaupt wieder Raum und Muße für Sinnlichkeit entstehen kann. Noch besser als das konkrete Sex-Date wäre allerdings eine Verabredung zum kuscheligen Zusammensein (ohne Ablenkungen von außen), bei der es zwar zum Sex kommen kann - aber nicht muss. So baut sich kein Druck auf und alles geht ein wenig einfacher, entspannter (und meist leichter) seinen Gang.

Sex-Mythos 2: Sex wird nur richtig gut, wenn beide gleichzeitig Lust haben. Oder etwa nicht?

Auch das wird in längeren Beziehungen immer seltener der Fall sein: Die absolute Synchronizität der Lust. Viel wahrscheinlicher: Ein Partner spürt, dass Verlangen in ihm auftaucht, während der andere an seinem Einkaufszettel sitzt, eine E-Mail schreibt, dringend etwas für den anstehenden Kindergeburtstag vorbereiten muss oder oder oder…

In einer langjährigen Ehe darauf zu warten, dass sich in beiden Partnern genau gleichzeitig eine erotische Wallung ankündigt - und das bitteschön regelmäßig – führt mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass es nur noch sehr wenig Sex gibt.

Auch auf die Gefahr hin, dass das erst einmal ziemlich unromantisch klingt - lassen Sie sich doch einmal auf folgendes Gedankenspiel ein: Ihr Mann / Ihre Frau hat gerade Lust auf Sex. Sie aber nicht. Ihr erster Gedanke vielleicht: „Ich will mich nicht ‚überwinden‘ müssen. Sex soll ja schließlich ‚authentisch‘ sein. Und wenn ich keine Lust habe, müsste ich ja etwas vorspielen. Also lassen wir’s lieber sein.“ Doch wie wär’s stattdessen mal versuchshalber mit: „Und wenn schon! Auch wenn ich gerade selbst (noch?) nicht erregt bin: Warum nicht trotzdem etwas für das Vergnügen meines Partners tun? Ich werde einfach versuchen, unsere körperliche Nähe zu genießen. Also: Come on, Babe …“

Bevor vermeintliche „Authentizität“ automatisch dazu führt, dass Sie praktisch keinen Sex mehr haben - dann: nichts wie über Bord mit ihr! Und: Auch zunächst „altruistisch“ anmutender Sex sollte nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Vor allem deshalb nicht, weil er ja vermutlich gar nicht allzu lange altruistisch (und einseitig genussvoll) bleibt, sobald Sie sich erst mal auf ihn eingelassen haben...

Sex-Mythos 3: Über Sex sprechen bringt nichts. Entweder es passt - oder es passt nicht. Wirklich?

Vorstellungen über den perfekten Sex und aufregende Erotik gibt es wahrscheinlich so viele, wie es Frauen und Männer gibt. Und Vorlieben, die man mit 20 gehabt haben mag, müssen schon ein Jahr später nicht mehr dieselben sein.

Erotische Wünsche und sexuelle Faibles verändern sich im Laufe der Jahre – bei jedem einzelnen und deshalb auch in jeder Beziehung. Und das nicht nur einmal, sondern immer wieder. Wichtig ist deshalb, dass Sie – zusammen mit Ihrem Partner – flexibel bleiben und nach passenden Beschreibungen und einer Form suchen, sich mit dem anderen darüber auszutauschen, was „schöne Erotik“ oder „guten Sex haben“ in Ihrer aktuellen Lebensphase für Sie bedeutet.

Aber Vorsicht: Akzeptieren Sie dabei keine Definitionen von irgendjemand anderem, was „guter Sex“ ist und trauen Sie keinen Berichten darüber, wie viele Paare angeblich wie oft miteinander „in der Kiste landen“. Nur Sie selbst wissen, welche Art von Erotik Sie gerade am ehesten bzw. am meisten genießen können. Und ob es z.B. für Sie beim Sex so etwas wie „Vorspeise“, „Hauptspeise“ und „Nachspeise“ gibt – oder ob Sie ein großer Fan von großzügigen „Vorspeisentellern“ sind. Vielleicht lassen Sie dafür ja alle weiteren Gänge gerne mal ausfallen. Sie selbst entscheiden! Niemand sonst. Aber natürlich muss Ihr Partner Ihre Vorlieben und Präferenzen kennen – sonst kann er Sie nicht in das richtige Restaurant ausführen…

Umfragen über Sexualität haben gezeigt, dass Menschen in einer festen Partnerschaft nur allzu gerne auf die erotischen Wünsche Ihres Partners / Ihrer Partnerin eingehen würden – wenn sie sie doch nur kennen würden. Und das ist leider allzu oft nicht der Fall – selbst in langjährigen Beziehungen.

Ein charmanter Weg, peinliches Schweigen zu überwinden und sich trotzdem ganz konkret über Sex auszutauschen: Schaffen Sie sich ein Buch über Sex und Erotik an, das Sie persönlich - ästhetisch wie inhaltlich - anspricht. Markieren Sie all die Stellen, in denen Sie Anregungen oder Bilder entdecken, die Sie aufregend finden. Geben Sie die so „bearbeitete“ Lektüre schmunzelnd Ihrem Partner zum Lesen. Vermutlich werden Sie sich wundern, wie schnell Wünsche manchmal wahr werden können - nur, weil der andere weniger Gedanken lesen muss…

Sex-Mythos 4: Ein Seitensprung kann eine langjährige Ehe beleben! Hmm. Ob beleben hier das richtige Wort ist?

Was sagt die Paarforschung zu diesem heiklen Thema?

Mit Affären ist das so eine Sache: Im Laufe einer längeren Partnerschaft glauben viele Menschen - Männer wie Frauen - von sich selbst, dass es ihnen durchaus gelingen könnte (oder bereits gelungen ist), sich für eine Weile in ein aufregendes geheimes Techtelmechtel neben der festen Langzeitbeziehung zu stürzen – ohne dass es sie allzu sehr aus der Bahn werfen würde.

Dem festen Partner hingegen würden sie das aber niemals zutrauen – und auch niemals zugestehen.

Klingt komisch? Ist aber so. Warum? In diesem heiklen Terrain wird gerne mit zweierlei Maß gemessen: Man selbst würde sich durchaus gerne das eine oder andere Abenteuer erlauben (oder hat es sich bereits gegönnt) – der Partner soll aber bitteschön absolut treu sein und keiner Versuchung jemals erliegen. Nie und nimmer! Warum sollte er auch fremdgehen?! Er hat doch schließlich MICH!

So glauben viele Menschen, dass sie selbst in der Lage wären (oder sind), Liebe und Leidenschaft gut auseinanderzuhalten – der Partner das aber garantiert nicht so hinbekommen würde. Dem Partner würde man die Hölle auf Erden bereiten, wenn ein Seitensprung von ihm/ihr auffliegen würde. Ehekrise vorprogrammiert. Umgekehrt würde man aber mit aller Überzeugung behaupten: „Das hatte wirklich ABSOLUT NICHTS mit uns beiden zu tun.“ Der 'Abtrünnige' sagt vielmehr voller Überzeugung, dass es doch einen positiven Effekt habe, wenn möglicher Frust über wenig Sex in der Ehe durch eine Affäre verhindert werde. Diese Ansicht teilen allerdings die wenigsten frisch Betrogenen - es sei denn, das Konzept 'offene Beziehung' ist von beiden Partnern im Vorfeld einvernehmlich 'ausgehandelt' und als Option beschlossen worden

Fazit: Wenn einem an der eigenen Beziehung gelegen ist (und man mit seinem Partner nicht 'offen in einer offenen Beziehung' lebt), sollte man tunlichst versuchen, treu zu bleiben.

Fliegt eine Affäre auf, erfährt der betrogene Partner nämlich eine der schlimmsten nur vorstellbaren Kränkungen. Zudem wird die Partnerschaft von einem Moment zum nächsten in eine völlig andere Dimension katapultiert. Und es bedeutet (bestenfalls) einen riesigen Haufen an Arbeit, den tiefen Riss, der dadurch entstanden ist, wieder zu kitten.

Und doch: Für eine Ehe, die beide vor dem Betrug als - alles in allem - glücklich und liebevoll erlebt haben, lohnt es sich immer zu kämpfen und man sollte nicht weniger als alles versuchen, um dem vertrauten 'Wir' noch einmal eine echte Chance zu geben.

Sex-Mythos 5: Wenn eine Affäre auffliegt, kann man die Ehe danach eigentlich gleich in die Tonne treten. Das wird eh nichts mehr. Oder vielleicht doch?

Auch wenn es (siehe oben) dazu führt, dass sich die allermeisten Paare emotional in einem Ausnahmezustand wiederfinden wie noch nie zuvor, passiert es in vielen langjährigen Beziehungen (also unabhängig von der Geschlechterkonstellation Frauen-Männer, Frau-Frau, Mann-Mann ...) irgendwann:

(Mindestens) einer von beiden Partnern erliegt einer Versuchung. Und die Affäre fliegt eines Tages auf. Das Fundament der Partnerschaft ist maximal erschüttert. Alles droht zusammen zu brechen. Nichts ist mehr so, wie es war. Nichts fühlt sich noch 'normal' an. Die Dinge haben sich von einer Sekunde auf die andere komplett gedreht. Stress pur - und keine Lösung in Sicht. Beide Partner können oft nicht mehr klar sehen. Die Perspektive fehlt. Das bohrende Gedankenkarussell kann den Betrogenen fast um den Verstand bringen:

Warum in aller Welt konnte das passieren? Wie konnte ich mich so sehr täuschen! Dass er/sie so etwas macht! Wie konnte er/sie mir DAS antun! Warum konnte ich nicht klar sehen, was da zu welchem Zeitpunkt abgegangen ist? Fehlt ihm/ihr etwas Fundamentales bei uns? Hatten wir zu wenig Sex, weniger Nähe als sonst, Probleme, die mir nicht bewusst waren? Und das womöglich schon Monate lang? Oder sogar seit Jahren? Ich war doch überzeugt davon, dass wir keine größeren Probleme haben und dass wir uns noch immer lieben. usw. usw.

Die vielen unbeantworteten Fragen quälen, die riesige Unsicherheit macht massiv Angst. Was wird die Zukunft bringen? Ist auf einen Schlag kaputt, was seit Jahren Halt gegeben hat?

Sollte man sich vielleicht am besten so schnell wie möglich trennen, damit diese Qual nicht endlos anhält? Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen?

Diese komplexe Thematik würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher möchten wir Sie, falls Sie betroffen sind oder einfach mehr zum Thema erfahren möchten, auf unseren eigens zum Thema "Was tun nach Betrug?" verfassten Blogbeitrag verweisen: Fremdgehen und Affäre verzeihen

Sex-Mythos 6: Getrennte Schlafzimmer sind der Anfang vom Ende. Da ist was dran - oder?

Typischer Klatsch: „Die haben schon seit längerem getrennte Schlafzimmer. Da kann ja irgendwas nicht mehr stimmen…“

Kann sein - muss es aber nicht. Tatsache ist: Kein Außenstehender kann sicher darüber befinden, welche Rituale, Vereinbarungen und Umstände für ein Paar oder eine Familie in welcher Phase ihres Lebens die aktuell besten Lösungen darstellen. Und dazu gehören selbstredend auch Schlafgewohnheiten und die Verteilung der Schlafstätten.

Denn es ist doch so: Besser, es begrüßt sich morgens ein gutgelauntes und ausgeruhtes Paar, als dass der eine den anderen übellaunig im selben Bett anschnauzt. Weil er sich wieder einmal die halbe Nacht herumgewälzt hat und ab 2:00 immer verzweifelter und ärgerlicher geworden ist, da der andere mal wieder tief und fest geschlafen - dabei aber laut vor sich hin geschnarcht hat.

Darüber, ob ein Paar zärtlich miteinander umgeht, oft oder wenig Sex hat, sagt die Anordnung der Betten in der Nacht jedenfalls nicht automatisch besonders viel aus.

Lassen Sie sich also auf keinen Fall von irgendwelchen Warnungen Außenstehender verunsichern! Nur Sie selbst können wissen, welche Schlafgewohnheiten zu Ihrem Leben und Ihrer Partnerschaft passen und welche Lösung Sie beide froh macht – und falls Sie es selbst noch nicht genau wissen, dann probieren Sie einfach verschiedene Varianten aus.

Sex-Mythos 7: Sex sollte klappen - auch unabhängig davon, wie es sonst in der Beziehung gerade so läuft!

Schön wär’s. Zumindest theoretisch ein guter Weg, sich schnell wieder nahe zu kommen. Aber: So läuft’s leider nicht. Jedenfalls fast nie. Denn das Gegenteil ist der Fall: Sex ist nicht von der Gesamtatmosphäre in einer Beziehung zu trennen!

Anders gesagt: Wenn erst einmal ordentlich Sand im Beziehungs-Getriebe ist, ist Sex fast immer das ERSTE, das wegbricht. Und wenn sich die Stimmung allmählich wieder verbessert, ist Sex fast immer das LETZTE, das sich wieder „einstellt“ bzw. allmählich wieder seinen Raum in der Partnerschaft erhält. Ist einfach so.

Deshalb: Wer sich wünscht, dass der Sex in seiner Ehe lebendig bleibt, sollte sich bewusst machen, dass auch so unsexy Tätigkeiten wie den Müll unaufgefordert rausbringen oder ohne Maulen zu den Schwiegereltern mitzukommen durchaus mit dem eigenen Sex-Leben zu tun haben… 😉

Gar kein Sex mehr! Ja - und?

Natürlich gibt es auch zahlreiche Paare, zwischen denen - möglicherweise schon seit langem - keinerlei erotische Begegnungen mehr stattfinden und die trotzdem nicht damit hadern. Kein Sex mehr in der Ehe bzw. Partnerschaft ist für diese Paare Alltag -  manchmal seit Jahren, manchmal seit Jahrzehnten.

Aber leiden diese 'No-Sex'-Paare (oder zumindest einer von beiden) nicht doch eines Tages darunter, dass kein Sex mehr stattfindet? Dass keine Leidenschaft mehr gelebt wird? Dass es keine Sinnlichkeit mehr in der Ehe gibt?

Fehlt nicht eine ganz zentrale Komponente für eine erfüllte Beziehung, wenn ein Paar 'nicht mehr miteinander schläft'? Ist eine solche Situation (bzw. Entwicklung dorthin) nicht absolut 'unnatürlich' und gefährdet letztlich doch jede Partnerschaft?

Die Antwort lautet: Nein. Nicht unbedingt. Nämlich dann nicht, wenn es beiden wirklich gut damit geht.

Von Paaren, die schon sehr lange zusammen sind oder die bereits 'miteinander alt geworden' sind, sind Aussagen wie die folgenden gar nicht selten:

  • "Bei uns haben sich im Laufe der Jahre die Prioritäten verändert. Sex spielt zwischen uns keine Rolle mehr."
  • "Wir vermissen da nichts. Irgendwann hatten wir einfach keine rechte Lust mehr darauf, in die Kiste zu springen."
  • "Sex? Wurde bei uns immer weniger - und irgendwann hat keiner mehr die Initiative ergriffen."
  • "Dass wir keinen Sex mehr haben, hat nichts damit zu tun, dass wir uns nicht mehr lieben oder verbunden fühlen. Wir machen inzwischen einfach andere Dinge noch lieber miteinander."
  • "Eine glückliche Ehe ohne Sex? Für uns geht das! Wir sind ja das beste Beispiel dafür. Und wir sind zufrieden so, wie es ist."

Aber wie gesagt: Ein solches Beziehungskonzept - Liebe ja. Sex nein. - kann nur funktionieren, wenn beide Partner ähnlich empfinden. Quälen den einen oder die andere Gedanken wie "Ich bin einfach ein sinnlicher Mensch und hätte oft Lust - aber mein Mann will keinen Sex (mehr). Das ist bitter für mich" oder "Meine Frau will keinen Sex - egal, wie sehr ich mich bemühe, dass wir uns wieder näher kommen. Mich frustriert das" dann muss das Thema schnellstmöglich ernst genommen und in eine Richtung verändert werden, mit der beide 'gut leben' können.

Manchmal kommt es aber auch vor, dass sich das Zusammenleben ohne Sex eine ganze Zeit lang für beide stimmig anfühlt und keiner 'etwas vermisst' - doch irgendwann verändert sich die Situation, weil einer von beiden plötzlich doch spürt, dass er (wieder) ein Bedürfnis nach gelebter Sinnlichkeit, nach Begehren und Begehrt werden hat.

Lenken Sie daher in möglichst regelmäßigen Abständen Ihre Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Ihre eigenen Bedürfnisse und achten Sie auf (bzw. erfragen Sie) die Ihres Partners.

Ist einer von Ihnen beiden inzwischen unzufrieden oder sogar unglücklich mit 'zu wenig Sex und körperlicher Nähe'? Dann ist es wichtig, sich - möglichst unaufgeregt, bedächtig und kreativ - miteinander Gedanken darüber zu machen, welche Wege es für mehr körperlichen Nähe gibt, die sich - in nächster Zeit - für beide gut anfühlen könnten.

Mehr Liebe, mehr Sex: Zurück zu Ihrer Traumbeziehung

Sie haben bis hierher gelesen - das freut uns sehr. Augenscheinlich liegt Ihnen viel an Ihnen als Paar. Anstatt das Schwinden der Erotik als gegeben hinzunehmen, beschäftigen Sie sich bewusst mit Lösungsansätzen: Braucht es Aktzeptanz? Braucht es neue Impulse? Wenn ja: Welche?

Egal, ob sie momentan wenig Sex oder gar keinen Sex mehr haben, ob sie oft oder selten zärtlich miteinander sind - diese Bereitschaft ist die Grundvoraussetzung für positive Veränderung.

Die gute Nachricht: Eine Ehe ist noch lange nicht am Ende, nur weil der Sex besser sein könnte.

Unsere paartherapeutische Erfahrung zeigt: Mit einer positiven Einstellung und dem richtigen Knowhow lässt sich die eingeschlafene Sexualität meist relativ schnell wieder beleben. Und das setzt dann oftmals eine regelrechte Aufwärtsspirale in Gang: Mehr Sex bedeutet häufig mehr Verbundenheit. Mehr Verbundenheit führt zu mehr gegenseitiger Akzeptanz. Mehr gegenseitige Akzeptanz verhindert viele Streitereien. Und so weiter und so fort...

Das hört sich ja toll an! Aber: Wo genau anfangen?

Der elementare erste Schritt ist es, ein umfassendes Bewusstsein über Ihre Dynamik als Paar (und die Gründe für die aktuelle Flaute im Bett) zu gewinnen.

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Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Ehe!

Ihre Dr. Judith Gastner


Häufige Fragen

Was sind die Gründe für zu wenig Sex in der Ehe?

Es gibt viele Gründe, warum Sex und Erotik weniger werden. Hat sich die Qualität der Beziehung insgesamt verschlechtert (z.B. ist der Umgang liebloser)? Oder gibt es andere Gründe, die nichts mit mangelnder Liebe zu tun haben (z.B. Stress, Müdigkeit, körperliche Probleme)? Nur wer die Ursache kennt, kann gezielt nach geeigneten Wegen suchen, um die Erotik wiederzubeleben.

Wie kann man sexuelles Verlangen wiederbeleben?

Jedes Paar muss ‚seinen‘ Weg finden, um sich über sexuelle Bedürfnisse und Wünsche auszutauschen. Was würde Ihnen selbst gefallen? Wie gut weiß Ihr Partner um Ihre erotischen Vorlieben? Was macht Ihren Partner an? Seien Sie mutig! Seien Sie offen! - Und sobald Sie mehr übereinander erfahren haben, verabreden Sie sich zu einem „Mal-schauen-was-passiert“-Date.

Was sind die Folgen von zu wenig Sex in der Ehe?

Herrscht über längere Zeit Flaute im Bett - und hätte das mindestens einer von beiden Partnern gerne anders - dann sind Frust und Entfremdung vorprogrammiert. Fehlende körperliche Nähe spiegelt sich oft in fehlender emotionaler Nähe wider. Wird das Thema nicht ernst genommen, besteht die Gefahr, dass der erotisch frustrierte Partner Intimität in einer Außenbeziehung sucht.

Wie darüber sprechen, wenn einem Sex in der Ehe fehlt?

Jedes Paar muss ‚seinen‘ ganz eigenen Weg finden, um sich über sexuelle Bedürfnisse und Wünsche auszutauschen. In jedem Fall ist es wichtig, ein ungestörtes, ruhiges Zeitfenster und einen respektvollen Rahmen zu finden. Achten Sie darauf, in Ich-Form über Ihre eigenen Gefühle, Wünsche und Bedenken zu sprechen, ohne dem Partner einen Vorwurf zu machen.

Was sind die Gründe dafür, dass die sexuelle Lust weg ist?

Es gibt viele Gründe für einen Libido-Verlust. Hat die Beziehungsqualität insgesamt abgenommen (z.B. liebloser Umgang)? Oder gibt es andere Gründe, die nichts mit mangelnder Liebe zu tun haben (wie z.B. Müdigkeit, Stress, körperliche Probleme)? Erst wenn die Ursachen bekannt sind, kann nach den passenden Wegen gesucht werden, um Lust und Sinnlichkeit wiederzubeleben.

Ist Intimität ohne Sex möglich?

Intimität muss nicht gleich Sex sein. Intimität ist auch spürbar bei Massagen, Umarmungen oder liebevollen Berührungen. Auch können ein intensiver emotionaler Austausch, Liebesgeflüster oder eine seelisch berührende gemeinsame Erfahrung als noch intimer empfunden werden als ein aufregendes erotisches Schäferstündchen.

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Über die Autorin / den Autor

Dr. Judith Gastner ist Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, Pädagogin und Paartherapeutin. Die Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin von PaarBalance, der bekanntesten interaktiven Paartherapie online im deutschsprachigen Raum, unterstützt seit über 20 Jahren Menschen in den Bereichen Beziehungsanbahnung, Partnerschaftsgestaltung, Sexualität, Krisenbewältigung & Trennungsverarbeitung.